Heli-Skiing

Endlos Tiefschnee im Kaukasus

Reisen & Urlaub
29.02.2016 07:18

Mit österreichischem Know-how die unberührten Pulverschnee-Hänge Georgiens erfahren: Die Heli-Skiing- Experten der Firma Wucher fliegen Ski-Enthusiasten auf die Gipfel Kazbegis. Mit dabei war heuer auch erstmals Olympiasieger Benni Raich.

Es ist ein klirrend kalter Sonntag am letzten Wochentag des Jänners. Verschlafen liegt das kleine Bergdorf Kazbegi zwischen den Steilhängen Nordgeorgiens, als kurz vor 9 Uhr Früh ein schrilles Heulen die Stille durchbricht. Auf der kleinen Anhöhe östlich über dem Ort fährt die 850 PS starke Turbine eines Hubschraubers hoch, immer schneller schneiden die drei schweren Rotorblätter durch die klare Luft, bis ein dumpfes Dröhnen über dem Tal liegt. Die Insassen des Senkrechtstarters: ein Pilot, ein Bergführer und vier Tiefschnee-Enthusiasten, die sich hier im Kaukasus für eine Woche einquartiert haben - um die unberührten Pulverschnee-Hänge der umliegenden Dreitausender zu befahren.

Video: Mit der GoPro im Kaukasus-Tiefschnee

Möglich macht dies bereits seit vier Saisonen das Hubschrauber-Unternehmen Wucher. Die Vorarlberger bieten hier von Jänner bis März Tiefschnee-Heli-Skiing mit unbegrenzten Höhenmetern an. Wucher stellt Fluggerät, Piloten, Mechaniker und Bergguides - allesamt aus Österreich und teils mit dem Lkw nach Georgien gebracht.

Bilder: Grenzenlose Tiefschnee-Abhänge, unverspurt und abgelegen

Was hier in den endlosen Weiten des Kaukasus zur Fuß nur in tagelangen Märschen zu erreichen wäre, ist mit der starken "Ecureuil" in wenigen Minuten erflogen. Mit einem sanften Nicken nach vorne nimmt die Maschine Fahrt auf, überfliegt schnell das Tal, durch das sich die einzige Schnellstraße der Region schlängelt. Rasant schraubt sie die Menschenfracht in die immer dünneren Luftschichten und steuert knapp über einem scharfen Berggrat den ersten Gipfel an. Die Nadeln des Höhenmessers zeigen 11.800 Fuß, rund 3600 Meter Höhe. Sanft setzen die Kufen im Tiefschnee auf, Bergführer Rene entlädt die Ski aus dem Lastenkorb. Ein Zeichen an den Piloten, plötzlich ist der Hubschrauber verschwunden. Es herrscht Stille.

Völlige Einsamkeit, knapp 4000 Meter über dem Meeresspiegel. Nur das leise Klacken der Skibindungen und ein paar ruhige Worte des Bergführers. Er werde eine Spur ziehen, sagt Rene, an die es sich links zu halten gilt. Sonst käme die Gruppe einem lawinengefährlichen Hang zu nahe. Ein letztes Durchatmen, die dünne Luft geht schnell in die Lunge. Und losgleiten.

360-Grad-Video von Heli-Anlandung auf 3800 Metern Höhe

Gudauri Heliskiing - Spherical Image - RICOH THETA

Die breiten Ski treiben sofort auf, metertief und frisch ist der Pulverschnee. Unverspurte Abfahrten, strahlender Sonnenschein. Es ist kurz nach 9 Uhr Früh, minus 11 Grad Lufttemperatur. Beginn eines traumhaften Powder-Tages.

Unter den Geländefahrern ist in dieser Woche auch der zweifache Olympiasieger Benni Raich, der die harte Abfahrtspiste schon seit seiner Kindheit immer wieder gerne verlassen hat, um in den Tiefschnee zu gehen. Zurück im Hotel kommt auch er bei einem heißen Ingwer-Zitronen-Tee ins Schwärmen. Die kürzere Anreise im Vergleich zu Kanada sei komfortabel, Hänge und Schneequalität hervorragend. "Und bei Vorarlberger Personal und Gerät wusste ich einfach, dass die Sicherheit passt."

Gänzlich unvorbereitet sollte man sich dennoch nicht in das Hochgebirgs-Abenteuer stürzen. Reine Pistenfahrer ohne Geländeerfahrung werden schnell an ihre Grenzen stoßen. Zeit zum Lernen oder Üben hat man hier kaum - die Tür des Helikopters schwingt auf einem spontan ausgewählten Gipfel auf, und los geht es. Hier wird gefahren, was die Knochen hergeben. 10.000 Höhenmeter pro Tag sind keine Seltenheit. Dabei sind risikofreudige Extremsportler fehl am Platz. "Wir bieten Genussskifahren an", erklärt Huber. Steilsprünge über Klippen oder Ähnliches gibt es nicht. Auch Après-Ski-Gegröle zu DJ Ötzi findet hier nicht statt. "Und das ist auch gut so", so Huber. "Wir sind wegen des Pulverschnees hier."

INFOS & LAGE

Heli-skiing Gudauri/Georgien/Kaukasus
* Österreichischer Standard
* Hubschrauber aus Österreich
* Piloten, Techniker und Guides kommen aus den Alpenländern
* 1200-km2-Gebiet mit unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden
* 6 Tage Heli-Skiing, unlimitierte Abfahrtshöhenmeter sind inkludiert, 20.000 Abfahrtshöhenmeter garantiert
* Führung und Betreuung der Kleingruppen durch einen staatlich geprüften Berg- und Skiführer
* Tiefschneeski, Stöcke und Lawinen-Sicherheitsausrüstung (ABSAirbag-Rucksack, Sonde, Schaufel und LVS) werden gestellt
* Maximal 4 Gruppen zu 4 Personen werden abwechselnd mit einem Helikopter geflogen
* 4****-Hotel, inkl. Halbpension, Hubschrauber-Pickup direkt vom Hotel
* Preis pro Person/Basis Doppelzimmer EUR 6990,-
* Flug nach/von Tiflis sowie Flughafentaxen, Zuschläge und Übergepäck sind nicht enthalten

Weitere Detail-Informationen: www.gudauri-heliskiing.at

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