Grüne kritisieren:

Ikea spart mit “Steuerdeals” Hunderte Millionen

Wirtschaft
12.02.2016 19:51

Schwere Vorwürfe gegen den schwedischen Möbelhändler Ikea: Die EU-Grünen durchleuchten das Firmengeflecht des Unternehmens, das seinen Sitz in den Niederlanden hat, und prangern in einem neuen Bericht "Steuerdeals" an. Das niederländische Rechtssystem diene demnach als "Schleuse". In Österreich hat der Konzern laut dem Bericht 2014 über Lizenzzahlungen in Höhe von 16,4 Millionen Euro auf legalem Wege 4,1 Millionen Euro Steuern gespart.

Jedes der weltweit 370 Möbelhäuser muss als Lizenznehmer für den Namen Ikea einen bestimmten Teil des Verkaufserlöses an die Zentrale abliefern. Dadurch ergeben sich jährlich Hunderte Millionen Euro, die offenbar nicht entsprechend versteuert werden.

Über die niederländische "Schleuse" würde der versteuerbare Gewinn gezielt verringert, laut dem Bericht in Österreich beispielsweise um knapp 44 Prozent. Eine Veranschaulichung des "Ikea Steuerbaukastens" hat auch der österreichische grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon auf Twitter gepostet.

"Ikea prellt die europäischen Steuerzahler um Milliarden. Dabei ist Ikea nur einer von vielen Großkonzernen, die sich systematisch um ihre Steuerpflicht drücken", kritisierte Reimon, der aber gleichzeitig klarstellte, dass nicht nur der schwedische Konzern zu kritisieren sei, sondern jenes Rechtssystem innerhalb der EU, das die Steueroptimierung ermögliche.

Im Bericht heißt es, der Konzern habe sich von 2009 bis 2014 geschätzt und ganz legal etwas mehr als eine Milliarde Euro an Steuern erspart. Die Summe bezieht sich lediglich auf acht Staaten - neben Österreich waren dies Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden und Großbritannien. Von dort gebe es valide Daten, sagte eine Grünen-Sprecherin zur Auswahl der Länder.

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