Abzocke in Oberndorf

295 Euro für 120 Park-Minuten

Salzburg
11.02.2016 13:08

Ein Besuch des Neujahrskonzerts in Oberndorf endete mit einer bösen Zugabe. Wie ein privater Grundbesitzer ständig Autofahrer abzockt.

Voller Vorfreude fuhr Gertrude P. am Dreikönigstag von ihrer Heimatgemeinde St. Pantaleon nach Oberndorf: Ab 14 Uhr stand dort das Neujahrskonzert am Programm, eine Veranstaltung des Tourismusverbandes in Zusammenarbeit mit der Stadt Oberndorf. Ihr Auto parkte sie dazu am nahen Stellplatz von Uni-Markt und einer Textilkette: "Der Parkplatz war nicht abgeschrankt, aber es stand ein Schild, das darauf hinwies, dass es sich hier um einen privaten Parkplatz handelte." Weil es ja ein Feiertag war, dachte sich Gertrude P.: "Ich stehe ja niemandem im Weg, die Geschäfte haben nicht offen, das wird wohl in Ordnung gehen." Weit gefehlt: Jetzt flatterte der Konzertbesucherin eine nicht erbetene Zugabe ins Haus. Ein Ticket über 295 Euro, ausgestellt von den Oberndorfer Rechtsanwälten Erich Greger und Günther Auer: Sie habe den Besitz des privaten Grundeigentümers Franz R. gestört und müsse deshalb zahlen.

Bürgermeister kritisiert unverständliche Aktion
Oberndorf Bürgermeister Peter Schröder kennt das Problem: "Diese Zahlungsaufforderungen trafen in der Vergangenheit sogar Stammkunden des Uni-Marktes, die rigorose Vorgangsweise des Grundbesitzers sorgt immer wieder für Ärger und sie ist für uns völlig unverständlich."

Am Feiertag auf leerem Parkplatz bestraft
Noch dazu sei dieser Fall besonders krass: "Da die Konzertbesucherin an einem Feiertag vor dem Supermarkt parkte, entstand ja nachweislich für niemanden ein Schaden." Der private Grundbesitzer arbeitet übrigens kurioserweise mit dem Tourismusverband zusammen, er betreibt zur Weihnachtszeit im Stille Nacht Bezirk einen Stand. Lenkerin Gertrude P. wird ihr sündteures Park-Ticket wohl zahlen müssen: "Aber ich wollte die Besucher Oberndorfs vor dieser Abzock-Masche warnen."

Der Wirtschaftsstandort werde massiv geschädigt
Gesprächsversuche mit dem Grundbesitzer seien in der Vergangenheit immer wieder gescheitert, so Bürgermeister Peter Schröder: "Das ist um so bedauerlicher, als hier ja der Wirtschaftsstandort Oberndorf massiv geschädigt wird: Wem das passiert ist, der kommt wohl nicht wieder."

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