Offensiv-Waffe

Rapid erwartet von Thomas Murg “sehr, sehr viel”

Sport
05.02.2016 08:19

Mit Sängerknaben-Frisur und zugeknöpftem weißem Polo-Shirt sitzt er auf dem Podium. Ein bisserl zurückhaltend, aber durchaus gewieft präsentierte sich Rapids Neuzugang Thomas Murg. Finesse und Witz wird auch am Spielfeld gefragt sein bei seinem neuen Arbeitgeber. Rapid-Trainer Zoran Barisic erwartet sich von seiner neuen Offensiv-Waffe schließlich nicht weniger als "sehr, sehr viel". Im Video oben sehen Sie, wie Murg sein Trikot mit der Rückennummer 29 überreicht bekommt.

"Interessant, dass die Frage jetzt erst kommt, ich hab' mit ihr eigentlich ganz am Beginn gerechnet." Murg wusste am Donnerstag gleich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Rapid-Spieler mit den Medienvertretern zu kokettieren. Eine Journalistin hatte Murg mit Blickrichtung Wiener Derby auf seine violette Vergangenheit angesprochen. "Das ist vorbei. Ich habe damit abgeschlossen. Ich werde die Rapid-Fans mit Leistung überzeugen", erklärte der 21-jährige Steirer, der von Ried nach Wien-Hütteldorf übersiedelte und bei Rapid einen Vertrag bis 2019 unterschrieb.

Barisic-Wunschspieler
Murg gilt als absoluter Wunschspieler von Trainer Zoran Barisic. "Wir haben ihn schon während seiner Zeit beim GAK unter Trainer Peter Stöger beobachtet", so der Cheftrainer. In der Tat verschlug es ihn 2012 nach Wien - allerdings nicht zu Rapid, sondern zu Erzrivalen Austria Wien, für den er erste Gehversuche in der Bundesliga unternahm.

Bruder Leichtfuß
Murg machte in dieser Zeit nicht nur als großes Talent, sondern auch als Bruder Leichtfuß von sich reden. 2014 flog er aus dem U21-Teamkader, weil er gemeinsam mit fünf weiteren - durchaus namhaften Buddies - das Teamhotel unerlaubt verlassen hatte. Alles Schnee von gestern! "Jeder Mensch macht Fehler. Ich habe diesen Fehler eingesehen und daraus gelernt. Bei Ried habe ich eine neue Chance bekommen und ich denke, ich habe sie ganz gut nützen können", sagt Murg heute und wirkt dabei glaubhaft, ja geläutert.

Jung-Papa
Was es heißt, Verantwortung zu übernehmen, erfährt Murg dieser Tage nicht nur am Rasen, sondern vor allem abseits davon: Er wurde vor Kurzem Vater. "Derzeit bin ich noch auf Wohnungssuche. Ich hoffe, dass ich meine Familie nächste oder übernächste Woche nachholen kann."

Trainer Barisic glaubt, dass Murg das Dasein als Jung-Papa durchaus guttun wird. "Immerhin kann er jetzt nicht mehr nur auf sich selbst schauen. Vielleicht wird er dadurch seriöser und reifer." Barisic hält jedenfalls große Stücke auf seinen neuen Offensiv-Allrounder: "Er passt ganz genau in unser Anforderungsprofil. Ich erwarte mir sehr, sehr viel von ihm." Ob er den Jungspund durch die Vorschusslorbeeren nicht zu sehr unter Druck setze? "Druck gibt's bei Rapid immer. Ich wiederhole mich gerne: Ich erwarte mir sehr, sehr viel von Murg." Eher ungewöhnlich für Barisic, der bei Neuzugängen üblicherweise zunächst eher Geduld von Fans und Medien einfordert.

"Druck muss man aushalten"
Lob gibt's aber nicht nur vom Trainer. Auch Sportchef Müller ("ideale Besetzung für uns") oder Kapitän Hofmann ("genau, was wir gesucht haben") trauen dem 1,73-Meter-Springikerl offenbar viel zu. Und Murg selbst? Lässt sich vom oft herbeifabulierten Druck-Situationen nicht beirren. "Natürlich haben wir bei Rapid Druck. Aber den müssen wir aushalten."

Beim Rückrunden-Auftakt gegen den WAC am Samstag wird Murg vermutlich noch auf der Bank Platz nehmen müssen. Auch wenn mit Novota, Schaub, Dibon, Schrammel, Alar (alle verletzt) und Hofmann (gesperrt) gleich sechs wichtige Stützen fehlen. Aber Murg ist noch jung. Und er wird seine Chance bei Rapid bestimmt bekommen.

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(Bild: KMM)



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