Scheut den Menschen

DNA hat bestätigt: Wolf im Salzburger Hintersee

Tierecke
03.02.2016 09:35

Lungau, St. Gilgen, Kaprun, Filzmoos und jetzt Hintersee. Der Wolf kehrt langsam, aber sicher in Salzburgs Wälder zurück. In Hintersee bestätigte eine DNA-Analyse nach dem Riss zweier Tiere, dass es sich tatsächlich um "Isegrim" handelt.

Anfang Jänner kam der erste Verdacht auf, dass es jetzt auch in Hintersee einen Wolf gibt, Meistens sind es männliche Einzelgänger, die auf Wanderschaft sind. "Jäger haben Losung sowie ein gerissenes Hirschtier, das ist ein Weibchen, gefunden. Mit Speichelresten in den Bisswunden kann man feststellen, ob es sich tatsächlich um einen Wolf handelt. Diese Bestätigung haben wir am Wochenende bekommen", erklärt Landesveterinär Dr. Josef Schöchl (siehe auch Interview).

Genaue Analysen stehen noch aus
Auch ein zweites Tier wurde nachweislich von einem Wolf getötet. Viel mehr weiß man noch nicht, denn erst eine genaue Analyse, die noch einmal zirka 14 Tage dauern wird, wird zeigen, ob es sich zum Beispiel um das selbe Tier handelt, das 2014 in St. Gilgen nachgewiesen wurde, oder um einen Verwandten aus der selben Region, eventuell Slowenien.

Zahlreiche "Wolfsbesuche" in den letzten Jahren
Der Wolf von Hintersee reiht sich in zahlreiche "Stippvisiten" der Tiere in den vergangenen Jahren in Salzburg ein. Begonnen hat alles 2009 mit Nachweisen im Lungau. 2014 dann die Illingbergalm in St. Gilgen. 2015 zwei Nachweise, einmal am Imbachhorn in Kaprun, wo zahlreiche Schafe gerissen wurden, und in Filzmoos. In Kaprun tappte das Tier sogar in eine Fotofalle - ein seltener, aber eindeutiger Beweis.

Wölfe sind für den Menschen ungefährlich
Dass der Wolf in Salzburgs Berge zurück kommt, sowohl aus Richtung Süden wie auch aus dem Norden (Deutschland und Tschechien), ist sicher. Die Bundesforste, in deren Revier die jüngsten Vorfälle in Hintersee dokumentiert wurden, setzen daher auf Aufklärung und Gespräche mit der Unterstützung vom Wolfsbeauftragten Dr. Georg Rauer. Fest steht auch: Die Tiere sind - obwohl ihr Ruf ganz anders ist - scheu, für den Menschen völlig ungefährlich.

Landesveterinärdirektor Dr. Josef Schöchl über den jüngsten Nachweis eines Wolfes in Hintersee:

"Krone": Herr Dr. Schöchl, es ist also sicher ein Wolf?
Josef Schöchl: Ja, das haben die DNA-Analysen bestätigt. Man braucht nur ein wenig Speichel, um das nachzuweisen.

"Krone": Ob es der selbe Wolf, der 2014 in St. Gilgen nachgewiesen wurde,ist, steht aber nicht fest?
Schöchl: Dazu muss die Untersuchung noch mehr ins Detail gehen. Das dauert zirka zwei Wochen. Vielleicht ist es aber auch ein "Cousin", der aus der gleichen Population in Slowenien stammt, also aus dem selben Genpool.

"Krone": Häufen sich die "Besuche" in Salzburg?
Schöchl: Das muss man relativ sehen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern, zum Beispiel Steiermark und Kärnten, sind es noch sehr wenige.

"Krone": Wenn es das Tier aus St. Gilgen ist, ist es ein alter Bekannter, oder?
Schöchl: Das kann man so sehen. Dieser Wolf wurde im Bereich der Koralpe registriert, 2014 in St. Gilgen, jetzt eventuell in Hintersee.

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