Auf Wiens Straßen

“Waste Watcher”-Bilanz: Immer weniger Müllsünder

Österreich
01.02.2016 11:40

Die Wiener werden immer sauberer - zumindest in Sachen Müllentsorgung: Seit Februar 2008 sind die sogenannten Waste Watcher in der Stadt unterwegs, die Abfallsündern auf die Finger klopfen. Acht Jahre nach der Einführung zog Umweltstadträtin Ulli Sima Bilanz: Unter anderem ist die illegale Entsorgung von Kühlgeräten seitdem um 67 Prozent zurückgegangen, jene von Sperrmüll um 38 Prozent.

Von Hundehaufen oder Sperrmüll auf den Gehsteigen über Taubenfüttern bis hin zu weggeworfenen Zigarettenstummeln: "Unser Angebot steht, es gibt in Wien keine Ausreden, seinen Mist nicht ordnungsgemäß zu entsorgen - und die 'Waste Watcher' leisten einen wesentlichen Beitrag", sagte die SPÖ-Politikerin Sima. Seit Einführung zählten die Müllkontrolleure rund 47.350 Amtshandlungen. Sie stellten rund 8500 Anzeigen und 27.350 Organstrafen aus und ermahnten in 11.500 Fällen.

Eine Bilanz gibt es auch für die Tätigkeit der Müllkontrolleure im Vorjahr. 2015 wurden rund 6220 Amtshandlungen gezählt - es wurden rund 780 Ermahnungen ausgesprochen, etwas mehr als 4500 Organstrafen verhängt und rund 930 Verstöße zur Anzeige gebracht. Weiters führten sie 31.590 Informationsgespräche mit Übeltätern.

Zigarettenstummel, Hundekot und Taubenfüttern
Die "Waste Watcher" sind bei den Patrouillen nicht immer auf den ersten Blick erkennbar - denn sie sind nicht nur in Uniformen unterwegs, sondern auch in Zivilkleidung. Ertappt werden die Müllsünder in der Regel in flagranti - wie Beispiele aus dem Arbeitsalltag zeigen: So beobachteten die Kontrolleure eines Morgens am Währinger Gürtel einen Lenker, der einen Zigarettenstummel aus dem Auto warf. Es wurde Anzeige erstattet und eine Verwaltungsstrafe in der Höhe von 150 Euro verhängt.

Ein anderes Mal beobachteten "Waste Watcher" in der Nacht in der Hainburger Straße eine Frau, die den Kot ihres Hundes nicht wegräumte. Dies tat sie auch nach der Aufforderung des Ordnungstrupps nicht, daher erhielt sie ein Organstrafmandat von 36 Euro. Die Frau zahlte nicht ein, es kam zur Anzeige, die in ein Verwaltungsstrafverfahren mündete. Schließlich musste die Frau 75 Euro Strafe zahlen.

Auch gegen das Füttern von Tauben wird vonseiten der Stadt vorgegangen. So ertappten die Kontrolleure bereits Bürger, die die Vögel mit Speck und Fleischresten, Nudeln oder Brotresten versorgen wollten. Das ist alles nicht erlaubt, da diese Nahrungsmittel den Tieren schaden bzw. auch Ratten anziehen.

Warnung vor illegalen Abfallentsorgern
Sima warnte außerdem vor illegalen Abfallentsorgern. Immer öfter würden vor den MA-48-Mistplätzen - insbesondere in Außenbezirken wie Ottakring, Favoriten oder Donaustadt - meist osteuropäische Abfallsammler mit Kastenwägen warten. Das Interesse dieser liege vor allem auf Wertstoffen wie Aluminium, Kupfermüll, Metallen oder Elektroschrott.

Das Problem dabei: Während diese Abfälle auf den offiziellen Mistplätzen ordnungsgemäß entsorgt würden, komme es bei den illegalen Sammlern häufig vor, dass nur ein Teil der übernommenen Gegenstände mitgenommen und der Rest einfach weggeworfen werde.

Video-Archiv: "Waste Watcher" im Einsatz

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