Hungertote in Syrien

Berlin gegen Hilfsgüter-Abwürfe aus der Luft

Ausland
30.01.2016 11:32

Die deutsche Bundesregierung lehnt eine Beteiligung der Bundeswehr an einer humanitären Versorgung hilfsbedürftiger Menschen im Bürgerkriegsland Syrien aus der Luft ab. "Ein Einsatz der Bundeswehr zur humanitären Versorgung aus der Luft ist derzeit nicht geplant", teilte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth, in einer der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Antwort auf eine Anfrage der Grünen mit.

Die UNO hatte dazu aufgerufen, zur Versorgung der Menschen in abgeschnittenen und belagerten Regionen und Städten in Syrien eine Versorgung aus der Luft zu prüfen. Die Grünen-Politikerin Franziska Brantner kritisierte die ablehnende Haltung der Bundesregierung.

"In den vergangenen Jahren hat der UN-Sicherheitsrat mehrfach einstimmig Resolutionen verabschiedet, die die Versorgung der Zivilbevölkerung mit humanitärer Hilfe einfordern", sagte Brantner. "Da dies auf dem Landweg fast immer scheitert, muss auch der syrische Luftraum für die Lieferung von Hilfsgütern genutzt werden. Hier sollte Deutschland sich nicht verweigern."

Weitere Hungertote in Madaja
Internationales Aufsehen erregte zuletzt besonders das Schicksal der Menschen in der syrischen Stadt Madaja. In der seit einem halben Jahr durch die Regierungstruppen belagerten Stadt sollen etwa 42.000 Bewohner festsitzen. Dutzende verhungerten nach Angaben von Hilfsorganisationen bereits. Erst nach den dramatischen Berichten über die Hungertoten konnten die Vereinten Nationen, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und der syrische Rote Halbmond Mitte Jänner einen Hilfskonvoi schicken. Laut Ärzte ohne Grenzen sind seit dem Eintreffen des Hilfskonvois weitere 16 Menschen in Madaja verhungert - Dutzende weitere Zivilisten seien nach wie vor vom Hungertod bedroht.

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