Standardsuche

Google hat sich für 1 Mrd. ins iPhone eingekauft

Web
22.01.2016 10:37

Der Internet-Gigant Google ist nicht umsonst die dominierende Suchmaschine im Netz. Google ist bei vielen Browsern als Standard-Suchmaschine eingestellt und ist auch am Smartphone eine große Nummer. Bei Android kein Wunder, schließlich kommt das Betriebssystem von Google. Bei Apples iOS dagegen hatte Google nicht so leichtes Spiel und musste sich einkaufen. Jetzt ist durchgesickert, wie viel das kostet.

Google soll Apple 2014 einem "Bloomberg"-Bericht zufolge eine ganze Milliarde Dollar dafür bezahlt haben, am iPhone die Standard-Suchmaschine stellen zu dürfen. Zusätzlich soll es Vereinbarungen geben, die Apple an den Erlösen beteiligt, die Google mit iPhone-Nutzern erwirtschaftet - etwa, indem man ihnen Reklame zeigt.

Das wurde jetzt bei einem Gerichtsverfahren bekannt, bei dem es eigentlich um einen Copyright-Streit zwischen Google und Oracle ging. Interne Dokumente, die bei dem Prozess als Beweismittel verwendet wurden, enthielten die Infos.

Google und Apple baten um Vertraulichkeit
Google hatte dem Bericht zufolge noch versucht, das Gericht zur Schwärzung der Zahlen zu überreden. "Die genauen finanziellen Details der Google-Vereinbarung mit Apple sind höchst sensibel für Google und Apple", heißt es in einem Schreiben ans Gericht. "Sowohl Apple als auch Google haben diese Information immer extrem vertraulich behandelt."

Grund für die Bitte der IT-Konzerne: Wie der Technikblog "Mashable" vermutet, könnte das Bekanntwerden der Zahlen für die beteiligten Firmen ähnliche Deals in Zukunft erschweren. Google hat sich in der Vergangenheit auch andernorts bereits als Standardsuchmaschine eingekauft - etwa bei Mozillas Firefox, wo man seit einigen Monaten in einzelnen Regionen aber auch andere Suchanbieter gegen Entgelt bevorzugt behandelt.

Google kann sich Marktdominanz kaufen
Der Milliardendeal zwischen Google und Apple ist nicht nur eine willkommene Information für Rivalen wie Yahoo, das sich 2014 auch gerne als Standardsuchmaschine am iPhone positioniert hätte, sondern zeigt auch, dass Googles Geldberge dem Internetgiganten dabei helfen, seine marktbeherrschende Stellung zu verteidigen.

Bei 66 Milliarden US-Dollar Gewinn allein im Jahr 2014 tut dem Internetriesen die eine Milliarde, die Apple bekommen hat, kaum weh. Gleichzeitig halten solche Investition Googles Rivalen klein: Microsoft mit seiner Suchmaschine Bing und der strauchelnde Suchkonzern Yahoo sind laufend auf der Suche nach Möglichkeiten, dem großen Konkurrenten Marktanteile abzugraben.

Rivalen haben kaum eine Chance
Weil die Nutzer letztlich aber tendenziell immer in erster Linie jene Suchmaschine nutzen, die in ihrem Browser oder Smartphone als Standard eingestellt ist, haben sie es dabei sehr schwer. Bei Desktop-Browsern kontrolliert Google mit Chrome aktuellen Statistiken zufolge rund ein Drittel des Marktes, was Rivalen wie Microsoft - Edge und Internet Explorer suchen naturgemäß mit Bing - noch eine reale Chance einräumt.

Bei Mobilbetriebssystemen, wo Google laut IDC mehr als 80 Prozent des Marktes mit Android kontrolliert und sich beim nächstgrößeren Rivalen iOS (13,9 Prozent Marktanteil) eingekauft hat, haben Suchrivalen dagegen kaum eine Chance.

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