Tennis-Wettskandal

Köllerer bezweifelt Manipulation durch Topspieler

Sport
20.01.2016 18:42

Der lebenslang gesperrte Ex-Tennisprofi Daniel Köllerer hat sich am Mittwoch in der aktuellen Diskussion um angebliche Wett-Manipulation im Tennis zu Wort gemeldet. In einem Interview für Sky Sport News erklärte der Oberösterreicher, er sei als Aktiver dreimal angesprochen worden, damit er ein Spiel manipuliere bzw. absichtlich verliere. "Ich habe jedes Angebot immer verneint", sagte Köllerer.

"Für mich wäre es nie infrage gekommen, ein Match absichtlich zu verkaufen. Das hat auch nicht zu meiner Persönlichkeit gepasst", führte der 32-Jährige an. "Die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich gerne einmal ausgerastet bin. Dann einfach ein Match absichtlich herzuschenken, passt einfach nicht zu meinem Naturell." Köllerer war 2011 von einem Schiedsgericht in London aufgrund von Indizien lebenslang gesperrt worden.

Generell sei speziell auf Future-Ebene ein Angebot zur Wett-Manipulation für die dort engagierten Spieler sehr verlockend. "Wenn man heute nicht weiß, wie man das Turnier nächste Woche finanzieren soll und dann einer kommt und sagt, dass du 2.000 Euro bekommst, wenn du das Match verlierst, dann ist das für den wie ein Lotto-Sechser. Da ist die Versuchung dann sehr groß. Der finanziert sich dann die nächsten drei Turniere."

"500.000 Euro für einen Top-Spieler wie ein Tropfen auf den heißen Stein"
Auch deswegen wundere es ihn nicht, dass Wett-Manipulation im Tennis immer mehr und mehr werde. "Das war damals bei mir schon so, als ich noch aktiv gespielt habe - das ist jetzt fünfeinhalb Jahre her." Das einer aus den Top vier involviert sein soll, kann der Welser aber nicht glauben. "500.000 Euro, wenn er ein Match verliert, ist für ihn ein Tropfen auf dem heißen Stein. Der wird diese Kontobewegung gar nicht merken."

Die richtig guten Tennisspieler hätten finanziell daher auch gar keine Veranlassung, sich auf eine Manipulationen einzulassen. "Wenn du gut spielst, wenn du deine Leistung abrufst - so gut verdient man in Wirklichkeit nirgendwo Geld." Bei einer etwaigen Verwicklung eines Topspielers sähe er die Position der ATP aber kritisch. "Ich glaube, dass die ATP das Ganze sehr gut vertuschen würde, damit da nichts ans Tageslicht kommen würde."

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(Bild: KMM)



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