Wie in der Flüchtlingskrise mit zweierlei Maß gemessen wird, muss ein Klagenfurter Kraftfahrer erleben. Weil er im Lkw die Ruhezeit übertreten hat, muss er vor Gericht. Als Chauffeur von Asylanten ist er täglich 20 Stunden unterwegs - und zwar ganz legal.
"Busfahrer sind seit Sommer 2015 beim Transport von Flüchtlingen nicht mehr an die Vorschriften zu Lenk- und Ruhezeiten gebunden", heißt es seitens des Verkehrsministeriums. Vor allem Busfahrer, welche die Flüchtlinge vom Sammelplatz beim Karawankentunnel abholen, sind täglich sogar bis zu 1000 Kilometer unterwegs.
"Wir fahren mit den Asylwerbern oft bis zu 20 Stunden quer durch Österreich. Da bleiben nur drei Stunden Zeit zum Schlafen. Dann geht’s wieder weiter", schildert ein Klagenfurter (47)seinen Alltag als Busfahrer. "Dass das weniger gefährlich sein soll, nur weil es von der Behörde toleriert wird, kann ich mir nicht vorstellen", so der Kraftfahrer.
Er muss demnächst vor Gericht, weil er als Lkw-Lenker zweimal die vorgeschriebene Ruhezeit jeweils um zwei Stunden übertreten hatte: "Mir droht deshalb eine Geldstrafe von bis zu 7000 Euro." Er plädiert dafür, dass den Fahrern von Flüchtlingsbussen mehr Pausen gegönnt werden: "Es gab ja auch schon Unfälle wegen Übermüdung."
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