Scharfe Kontrollen

Abschiebungen am Strich

Salzburg
14.01.2016 09:38

Spätestens seit dem wilden Unfall im Schallmooser Straßenstrich-Milieu (die "Krone" hat berichtet), bei dem ein Verdächtiger vergangene Woche sein beschädigtes Auto mit ungarischem Kennzeichen mitten auf der Straße mit laufendem Motor stehen ließ und flüchtete, ist klar, dass sich Zuhälterbanden im Stadtteil Kriege um die Vorherrschaft liefern. Zu der Meinung kommt nicht nur Gemeinderat Peter Harlander, der mit flotten bis gewagten Sprüchen auf Plakaten gegen den Strich mobil macht.

Im November kündigten Polizei und Ordnungsamt einhergehend schärfere Kontrollen nach massiven Anrainerbeschwerden an, Vizebürgermeister Harald Preuner drohte mit schnelleren Abschiebungen. Die ersten Zahlen sind nun da - und sie scheinen erfolgsversprechend: 17 rechtskräftige Aufenthaltsverbote wurden verhängt, sechs Prostituierte effektiv abgeschoben. 11 sind rechtzeitig untergetaucht und in andere Städte weiter gereist: "Werden sie aber irgendwo in Österreich erfasst, wird das Aufenthaltsverbot vollzogen", sagt Preuner.

Am Straßenstrich ist derzeit weniger los
Harlander, der wegen seiner Aktion auch scharf kritisiert wurde, dazu: "Im November wurden von den Beamten noch 21 Prostituierte kontrolliert, zwei Wochen später 13, dann wenig später 11. In der Nacht auf 23. Dezember waren es nur mehr 5 Damen, in der Nacht auf den 12. Jänner nur mehr drei. Das bestätigt, dass unser Kurs und der der Polizei mit vielen Schwerpunktkontrollen entgegen sozialromantischer Behauptungen absolut richtig ist. Es konnte auch in zahlreichen Befragungen nachgewiesen werden, dass diese Frauen nicht zum Spaß dort arbeiten, sondern von ihren Zuhältern massiv und andauernd unter Druck gesetzt werden." Zwei Damen wurden wegen mehrerer Verstöße sofort in Haft genommen, gleichzeitig gingen Polizei und Schengenfahnder auch gegen Zuhälter vor, die sich in den umliegenden Bars oder Tankstellen in der Zwischenzeit aufwärmen.

Bilanz bleibt noch offen, Frühjahr ist abzuwarten
Harlander berichtet von Gewaltdrohungen gegen die Prostituierten, falls sie das erwünschte Geld nicht erbrachten. Gegen ein Hotel am Flughafen, dass Prostitution regelmäßig zulassen soll, stellte der Gemeinderat außerdem Strafanzeige. Ob der Erfolg am Strich aber anhält, bleibt indessen abzuwarten: Bei steigenden Temperaturen im Frühling und Sommer ist wieder mit mehr Damen zu rechnen.

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