Ehepaar wohlauf

War Hurghada-Anschlag Racheakt von Angestellten?

Österreich
10.01.2016 11:14

Der Hintergrund des Angriffs auf ein Hotel in dem ägyptischen Badeort Hurghada, bei dem ein Ehepaar aus Österreich und ein Schwede verletzt wurden, könnte einem Bericht zufolge ein Racheakt zweier ehemaliger Angestellter gewesen sein. Das schreibt eine lokale Tauchschule in ihrem Weblog unter Berufung auf Augenzeugenberichte. Das Außenministerium hat indes die Sicherheitsstufe angehoben.

Laut dem Betreiber der Tauchschule könnte es sich bei den beiden Attentätern - einer wurde von der Polizei am Tatort erschossen, der zweite schwer verletzt - um ehemalige Mitarbeiter des Hotels Bella Vista in Hurghada handeln. "Ob es da um nicht ausgezahlte Gehälter ging, bleibt Spekulation", heißt es in dem Blog. Zudem kursierten Gerüchte, dass die zwei jungen Ägypter sich um eine Frau gestritten hätten und diese Auseinandersetzung außer Kontrolle geraten sei.

Die beiden Männer waren am Freitagabend in das Hotel eingedrungen und mit Messern auf Touristen losgegangen, dabei wurden ein österreichisches Ehepaar und ein Schwede leicht verletzt. Wie der Betreiber des Hotels auf seiner Facebook-Seite mitteilte, waren die Attentäter "mit kleinen Messern und einer Pistolenattrappe aus Plastik" bewaffnet.

Es wird aber auch über ein islamistisches Motiv spekuliert. Ein Restaurant-Angestellter berichtete, einer der Männer habe ein schwarzes Tuch bei sich getragen, das der Flagge der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat ähnelte. "Einer von ihnen rief: 'Es gibt nur einen Gott. Wir werden diesen Ort in die Luft sprengen'", zitierte die Nachrichtenagentur AFP den Angestellten.

Verletzte Österreicherin: "Angriff war recht dilettantisch"
Das verletzte österreichische Ehepaar - die Frau erlitt Schnittwunden am Rücken, der Mann wurde ebenfalls leicht verletzt - will indes seinen Urlaub in Hurghada fortsetzen, wie die Frau in einem Interview für die ORF-"ZiB 1" am Samstagabend erklärte. Sie sagte, dass der Angriff "recht dilettantisch" gewesen sei. Nachdem der Mann bereits am Freitagabend wieder aus der ärztlichen Behandlung entlassen werden konnte, könnte auch die Frau das Krankenhaus bald verlassen, sagte Spitalsdirektor Reda al-Naggar. Der bei dem Angriff verletzte Schwede wurde in der Nacht auf Sonntag aus dem Spital entlassen.

Das Außenministerium in Wien setzte nach dem Anschlag die Sicherheitsstufe hinauf. In ganz Ägypten, auch in den Badeorten Sharm el-Sheikh, Hurghada und Marsa Alam, bestehe ein "sehr reales erhöhtes Sicherheitsrisiko von terroristischen und anderen Angriffen", heißt es auf der Webseite des Ministeriums.

Video:Der Anschlag auf das Hotel

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