"Sound of 2016"

Jack Garratt für die BBC Newcomer des Jahres

Musik
08.01.2016 11:45

Angenehm vor sich hin tröpfelnde Elektroniksounds, gern ins Falsett kippende Stimme, poppige Grundstruktur: Geht es nach der BBC, dann liefert Jack Garratt den "Sound of 2016". Der Musiker setzte sich an die Spitze jener Liste, die vom britischen Sender jährlich erstellt wird und potenziell vielversprechende, aber noch weitgehend unbekannte Künstler vorstellt.

(Bild: kmm)

Das Debüt des aus Little Chalfont stammenden Sängers und Multiinstrumentalisten wird für Februar erwartet. Und grundsätzlich dürfte er mit "Phase" wohl durchaus den Nerv der Zeit treffen, ist seine Mischung aus souligen Einsprengseln und gut verdaulicher Elektronik doch am Puls der Zeit, wenn man auf das vergangene Jahr zurückblickt. Namen wie Jamie xx oder James Blake kommen dem geneigten Musikfan da in den Sinn, wenngleich Garratt noch eine ordentliche Portion Zugänglichkeit und Massenkompatibilität drauflegt.

Video zu Jack Garratts Song "Breathe Life":

"Ich springe ziemlich viel zwischen den Genres", wird der Musiker von der BBC zitiert. "Ich liebe es, Genres zu manipulieren und zu dekonstruieren, wodurch sie irrelevant werden." Dieser Ansatz ist Stücken wie "Weathered" oder "Breathe Life" anzuhören, wird doch vorzugsweise klassische Instrumentierung mit digitalen Klängen gekreuzt. Zudem bedient sich der bärtige Sänger bei verschiedensten Ansätzen von populären wie alternativen Sounds. Ob das auch genügend Eigenständigkeit garantiert, bleibt noch abzuwarten.

Platz zwei für kanadische Sängerin
Auf den weiteren Plätzen der "Sound of 2016"-Wertung landeten die kanadische Sängerin Alessia Cara und die gebürtige Londonerin Nao, die beide eine sehr tanzbare, moderne Mischung aus Pop, R'n'B und Soul bieten. Ebenfalls noch den Sprung auf die finale, am Freitag veröffentlichte Shortlist schafften Blossoms, WSTRN sowie Mura Masa.

Video zu Alessia Caras Song"Here":

Bereits seit 2003 veröffentlicht die britische BBC jeweils zum Jahresbeginn ihr Ranking mit den neuen Hoffnungsträgern des Pop-Business. Dass die Experten zumeist den richtigen Riecher haben, bewiesen in den vergangenen Jahren u.a. Rapper 50 Cent (Platz 1/2003), die Gruppe Keane (1/2004), Corinne Bailey Rae (1/2006), Mika (1/2007), Adele (1/2007), Franz Ferdinand (2/2004), Hitparaden-Stürmerin Duffy (2/2008), The Ting Tings (3/2008), Razorlight (4/2004), Joss Stone (5/2005), die Kaiser Chiefs (5/2005), La Roux (5/2009), Lady Gaga (die 2009 nur auf Platz 6 landete), Jessie J. (1/2011) und Superstar Adele, die 2008 auf Platz eins landete. Die jüngsten Gewinner - etwa Years & Years (2015) - konnten aber nicht immer reüssieren.

Erfolge bloß eine "self-fulfilling prophecy"?
Es gibt natürlich auch Stimmen, die - nicht ganz zu Unrecht - bemerken, dass das BBC-Ranking erst der eigentliche Auslöser für die prophezeiten Erfolge sein könnte. Aus diesem Grund nannte die "Guardian"-Kritikerin Kitty Empire, die an der BBC-Befragung "Sound of 2008" teilgenommen hatte, die Liste eine "self-fulfilling prophecy" (eine sich selbst erfüllende Prophezeiung) und fügte hinzu: "Es wird eintreten, weil wir alle sagen, dass es das wird." Man darf also gespannt sein, wie sich die Karriere von Jack Garratt entwickeln wird.

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