Nach Silvesternacht

Was tun gegen diese Gewalt?

Salzburg
08.01.2016 10:29

Drogenkriege im Lehener Park und am Bahnhof, Dealer in Altstadtlokalen, Schlägereien in Asylunterkünften, Messerstechereien, Vergewaltigungen, Raubüberfälle und nun auch noch die sexuellen Übergriffe zwischen Silvester und Dreikönigstag: Salzburg macht gerade eine "neue und unangenehme Entwicklung bei den Straftaten durch", formuliert es Polizeichef Franz Ruf.

In den sozialen Netzwerken ist sprichwörtlich rund um die Silvesterattacken die Hölle los: Wut, Sorge, und der Ruf nach harten Konsequenzen überwiegen: "Schützt unsere Frauen vor dem Mob", sind noch die freundlichsten Kommentare. Betroffene Frauen, die verständlicherweise anonym bleiben wollen, meldeten sich bei der "Krone" und schildern die grauenhaften Erlebnisse in der Silvesternacht: "Meine Bekannte wurde am Residenzplatz von Männern in den Schwitzkasten genommen, gewürgt und dann überall angefasst. Für sie war es schrecklich", erzählt Daniela Willinger aus Wals-Siezenheim.

Integrationsvertrag und sofortige Abschiebung
Die Polizei reagiert mit Experten des Landeskriminalamtes, die nun die flüchtigen Täter nach den Sex-Attacken im Stadtgebiet ausfindig machen sollen. Doch was tun, hat die viel beschworene Integration versagt, wie es Köln oder Hamburg schon vormachen? Die FPÖ will alle straffällig gewordenen Asylwerber sofort abschieben, fordert etwa Generalsekretär Herbert Kickl, der ein "Schweigen der dauerempörten Gutmenschen" ortete. Die ÖVP zieht erneut den Integrationsvertrag, der mit Kürzungen der Sozialleistungen verbunden ist, aus dem Hut: "Erfolgreiche Integration wird nur dann funktionieren, wenn sich die Menschen, die bei uns bleiben wollen und werden, auch an die Regeln, Gesetze und Werte unserer westlichen Gesellschaft halten", sagte Abgeordneter Wolfgang Mayer. Die Grünen verhalten sich derzeit stumm.

Ein anderes Frauenbild aus der Heimat
Ein Spiegel-Kommentator schrieb es treffend: "Die Maskulinisierung des öffentlichen Raumes" wird zunehmend zum Problem. Männer mit einem anderen Frauenbild treffen auf Einheimische und sehen sie als "Freiwild". Da helfen auch keine "welcome guides". Der Ruf nach Videoüberwachung wird indessen immer lauter, Kameras gibt es derzeit nur am Rudolfskai und am Bahnhofsvorplatz, dort wo sich die Kriminalität am offensichtlichsten abspielt. Doch immer mehr Straftaten werden auch von den Nachtlokalen in der Gstättengasse gemeldet, zuletzt erwischte die Polizei ein Gruppe Asylwerber beim Drogendealen in einem Lokal, bei der Festnahme durften sich die Beamten noch als Rassisten beschimpfen lassen

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