Syrer unter Verdacht

Jetzt auch in Salzburg sieben Sexmob-Anzeigen

Österreich
07.01.2016 17:49

Nach den sexuellen Angriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln hat am Donnerstag auch die Salzburger Polizei von mehreren Vorfällen in der Stadt Salzburg berichtet. Männer aus Afghanistan und Syrien stehen unter Tatverdacht. Dass die Übergriffe erst jetzt publik wurden, habe aber nichts mit Verschweigen zu tun, sagte eine Polizeisprecherin. Vielmehr dürfte erst die umfangreiche Medienberichterstattung Betroffene dazu animiert haben, sich zu melden. Auch in Wien ging am Donnerstagnachmittag eine ähnlich gelagerte Anzeige ein. Drei Frauen wurden demnach zum Jahreswechsel in der Leopoldstadt unsittlich berührt und bestohlen.

In Salzburg kam am Montagabend eine 22-Jährige auf die Polizeiinspektion Rathaus, um Anzeige zu erstatten. Die Salzburgerin gab an, dass sie in der Silvesternacht am Residenzplatz von zwei unbekannten Männern unsittlich berührt worden sei. Die Männer ausländischer Herkunft seien in einer Gruppe von acht bis zehn Personen unterwegs gewesen. Bei dem Übergriff soll der Frau auch ihr Handy gestohlen worden sein.

Am Mittwoch langte bei der Polizei ein E-Mail mit ähnlichem Sachverhalt ein. Ebenfalls am Mittwoch belästigte ein 24-jähriger Afghane eine 28-jährige Salzburgerin in einem Lokal sexuell. Türsteher hielten den Mann bis zum Eintreffen der Polizei fest, er wurde verhaftet.

Am Donnerstag wurden dann zwei weitere Fälle bekannt: Ein 28-jähriger afghanischer Staatsangehöriger hatte am 1. Jänner um 1.20 Uhr eine 58-jährige Salzburgerin am Residenzplatz sexuell belästigt. Zugleich hatte in der Silvesternacht ein 23-jähriger Syrer in der Innenstadt eine 20-jährige Frau aus Bayern bedrängt.

Ermittlungen laufen auf Hochtouren
"Das Landeskriminalamt prüft derzeit, ob es organisierte Übergriffe gegeben hat oder sich Zusammenhänge zwischen einzelnen Tätern oder Tätergruppen ziehen lassen", sagte Polizeisprecherin Valerie Hillebrand am Donnerstag. In allen Fällen wurde Anzeige erstattet.

Frauen auch bei Wiener Silvesterfeiern angegriffen
Auch in Wien, wo die Polizei nach Gerüchten um ähnliche Attacken gegen Frauen wie in der Silvesternacht in Köln zunächst keine ähnliche gelagerte Anzeige vermeldet hatte, ist am Donnerstag doch noch eine solche eingegangen. Drei miteinander befreundete Frauen wurden demnach laut ihren Aussagen vor einer Woche in der Leopoldstadt während der Silvesterfeiern unsittlich berührt und bestohlen. Die Anzeige wegen des Verdachts auf Diebstahl und sexuelle Belästigung wurde dann in der Polizeiinspektion Pappenheimgasse im 20. Gemeindebezirk erstattet.

Unbekannte Männer sollen sich beim Tanzen den Frauen genähert und sie unsittlich berührt haben. Zwei der Frauen bemerkten erst später, dass ihre Geldbörsen fehlten, eine weitere bemerkte, dass ihre Handtasche beschädigt worden war. Die Täter dürften durch die Berührungen ihre Opfer abgelenkt und die Zeit des Erstaunens und der Empörung ausgenützt haben, die Diebstähle zu begehen, hieß es vonseiten der Polizei.

Pressesprecher Patrick Maierhofer betonte allerdings, dass der Exekutive eine solche Vorgehensweise bei Diebstählen bereits seit Längerem bekannt ist. Auch Fälle, bei denen etwa Frauen ihre männlichen Opfer mit überschwänglichen Umarmungen ablenken und bestehlen, wurden in der Vergangenheit angezeigt. Im Zuge der Kriminalprävention wurde vor derartigen Diebstahlspraktiken gewarnt.

Mikl-Leitner: "Jedem einzelnen Fall nachgehen"
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner betonte am Donnerstag, dass die Polizei "jedem einzelnen Fall entschlossen und mit Null Toleranz nachgehen" werde. Es sei "völlig egal, ob es sich dabei um Flüchtlinge, Asylwerber oder Inländer handelt". Mikl-Leitner: "Eines steht jedenfalls fest: Wir Frauen lassen uns sicher keinen Millimeter in unserer Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum einschränken".

Video: Frauen fordern nach den Übergriffen in Köln Aufklärung

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