Fall in Klagenfurt

8 Klinik-Mitarbeiter betrogen bei Zeitaufzeichnung

Österreich
26.12.2015 16:50

Acht Mitarbeiter des Klinikums Klagenfurt haben wochenlang ihren Arbeitgeber betrogen: Kollegen eines Teams aus der Logistik-Abteilung haben mehrmals andere gebeten, mit den Zeiterfassungskarten alle "einzustempeln", jedoch ohne, dass die Mitarbeiter tatsächlich vor Ort waren und gearbeitet haben. Das gesamte Team muss sich nun um neue Jobs umsehen.

Bereits am Dienstag waren die acht Mitarbeiter von der Klinikleitung angesprochen worden. Ihnen wurden einvernehmliche Auflösungen ihrer Dienstverhältnisse angeboten, die alle sofort annahmen, schilderte der kaufmännische Leiter des Klinikums, Karl Cernic, am Stephanitag. Ansonsten wären sie gekündigt worden.

Wochenlang Beweise gesammelt
Bevor die Führungsetage die verdächtigen Angestellten zur Rede stellte, wurden wochenlang Beweise gesammelt: "Wir haben sie auf frischer Tat ertappt und damit unsere Vermutung bestätigt bekommen. Einige Wochen lang konnten wir sie beobachten und die Vorgänge dokumentieren", sagte der Direktor. Vergangenen Montag wurden die Aufzeichnungen - darunter auch Videomaterial - ausgewertet. Die Faktenlage war klar: Die Bilder zeigten zum Teil Kollegen, wie sie die Karten von allen Kollegen "einstempelten", obwohl diese gar nicht anwesend waren. Der Betriebsrat war in die Beobachtungen eingeweiht.

Wie lange die acht Angestellten schon auf diese Weise betrogen hatten, wisse Cernic nicht. Der Team-Leiter will von den Vorgängen nichts gewusst haben, wird sich aber auch noch einer Prüfung unterziehen müssen: "Wenn er es nicht bemerkt hat, ist es fast genauso schlimm wie dulden", meinte der kaufmännische Direktor. Ansprüche hätten die betroffenen Mitarbeiter keine mehr gestellt. Alle verließen noch am Dienstag das Haus.

Strengere Beaufsichtigung
Für die übrigen Mitarbeiter des rund 400 Leute umfassenden technischen Bereichs wird der Fall Konsequenzen haben: Alle Führungskräfte werden nach den Feiertagen noch einmal sensibilisiert, dass sie die Funktion der Beaufsichtigung besser ins Auge fassen müssen. Außerdem soll der Bereich umstrukturiert werden, damit so etwas nicht noch einmal passieren kann, erklärte Cernic.

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