Von russischem Jet

Syrischer Rebellenchef bei Luftschlag getötet

Ausland
26.12.2015 14:39

Der Anführer einer mächtigen Rebellengruppe in Syrien, Mohammed Zahran Alloush, ist bei einem Luftangriff in einem Vorort von Damaskus ums Leben gekommen. Den Angriff habe ein russisches Kampfflugzeug ausgeführt, hieß es seitens der Rebellen am Freitag. Er habe dem geheimen Hauptquartier von Jaysh al-Islam gegolten. Das syrische Staatsfernsehen bestätigte den Tod von Alloush.

Neben Alloush seien fünf weitere Anführer getötet worden, hieß es in Oppositionsmedien. Beobachtern zufolge könnte der Tod des 44-Jährigen dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad den Rücken stärken für die anstehenden Friedensgespräche mit der Opposition.

Jaysh al-Islam (Armee des Islam) gilt als die größte und am besten organisierte Rebellengruppe bestehend aus Islamisten und Salafisten. Die Miliz mit Tausenden Kämpfern kontrolliert die Region Ost-Goutha, über die die Truppen von Assad wieder die Kontrolle bekommen wollen. Alloush, Sohn eines in Saudi-Arabien ansässigen islamischen Geistlichen, war zu Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 im Zuge einer Amnestie der Regierung aus dem Gefängnis freigekommen. Er wird für die Anschläge in Damaskus im Juli 2012 verantwortlich gemacht, bei denen Verteidigungsminister Dawoud Rajiha und ein Schwager von Assad getötet wurden.

IS-Anhänger aus Damaskus evakuiert
Rund 2000 Anhänger der Terrormiliz IS und anderer Extremistengruppen werden laut einem Medienbericht hingegen aus Damaskus "evakuiert". Sie werden aus von Rebellen gehaltenen Vierteln nahe des Flüchtlingslagers Yarmouk im Süden der syrischen Hauptstadt unter anderem in die IS-Hochburg Rakka gebracht, wie der libanesische Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar am Freitag berichtete.

Die Extremisten wurden zum Aufgeben gezwungen, weil das syrische Regime bereits seit Jahren Versorgungskanäle in die betroffenen Viertel blockiert. Sie hatten von den Stadtvierteln Al-Hajar al-Aswad und Al-Kadam aus das benachbarte palästinensische Flüchtlingslager Yarmouk angegriffen. Machthaber Assad hofft, durch die "Evakuierung" Kontrolle über das strategisch wichtige Gebiet zurückzuerlangen. Am Samstag wurde der Abzug der Islamisten aber zumindest vorübergehend wieder gestoppt.

Abkommen mit Hilfe der UNO erzielt
Bei der Einigung handle es sich dem Medienbericht zufolge um ein unter Mithilfe der UNO vermitteltes Abkommen. Die Extremisten hätten darin zugestimmt, vorher Waffen und Militärfahrzeuge zu zerstören. Eine Sprecherin der Vereinten Nationen in New York betonte gegenüber Journalisten, die UNO sei ein "Beobachter in dem Abkommen" für Yarmouk, aber kein Teil davon. Sie fordert seit Monaten Zugang zu dem Flüchtlingslager.

Aus dem Video-Archiv: Putins schwimmende Festung vor Syriens Küste

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