Chef enthauptet

Lyon-Attentäter beging im Gefängnis Selbstmord

Ausland
23.12.2015 13:52

Sechs Monate nach einem Anschlag nahe Lyon, bei dem er seinen Chef enthauptet hatte, hat der islamistisch motivierte Attentäter in der Haft Suizid begangen. Der 35-jährige Yassin Salhi habe sich am Dienstagabend im Gefängnis Fleury-Merogis bei Paris mit einem Stromkabel erhängt, teilten die französischen Justizvollzugsbehörden am Mittwoch mit.

Der Mann hatte gestanden, seinen Chef am 26. Juni umgebracht zu haben. Er begründete dies mit beruflichen Meinungsverschiedenheiten. Die Inszenierung der Tat war für die Ermittler jedoch eindeutig islamistisch angelegt, weshalb Salhi auch wegen Terrorismus angeklagt wurde. Der Mann hatte sein Opfer zunächst erwürgt und dann enthauptet. Den abgetrennten Kopf fanden Polizisten am Zaun einer Industrieanlage befestigt, daneben zwei Flaggen mit aufgedrucktem muslimischem Glaubensbekenntnis.

Selfie mit abgetrenntem Kopf verschickt
Der Anschlag Salhis entspreche den "Anweisungen" der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat, befand der Pariser Staatsanwalt Francois Molins. Salhi habe versucht, mit seiner Tat "maximale öffentliche Aufmerksamkeit" zu erregen. Der Attentäter schickte ein Selfie mit dem abgetrennten Kopf seines Chefs an einen Freund, der nach Syrien in den Kampf gezogen war. Als der 35-Jährige schließlich von Feuerwehrleuten gestellt wurde, rief er "Allahu Akbar" (Gott ist groß).

Frankreich wurde heuer wiederholt zum Ziel islamistischer Attentate. Im Jänner töteten drei Männer bei Anschlägen auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo", auf eine Polizistin und auf einen jüdischen Supermarkt im Großraum Paris insgesamt 17 Menschen. Bei koordinierten Anschlägen in Paris wurden am 13. November 130 Menschen getötet und mehr als 350 teils schwer verletzt.

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