Illegale Sex-Szene

“Polizei kann Kampf alleine nicht gewinnen!”

Tirol
23.12.2015 09:18

Die Zerschlagung des kriminellen ungarischen Zuhälter-Rings in Innsbruck entfacht wieder einmal eine Diskussion über den illegalen Straßenstrich. Für Tirols Polizeichef Helmut Tomac ist klar, dass die Exekutive den Kampf gegen die Szene allein nicht gewinnen kann. Zudem fordert er weiter die Bestrafung von Freiern.

Wer ab dem frühen Abend den Südring oder den mittlerweile auch sehr berüchtigten Mitterweg entlangfährt, dem wird es knallhart vor Augen geführt: Der illegale Straßenstrich in der Landeshauptstadt floriert - fast an jeder Ecke bieten leichtbekleidete Damen mehr oder weniger freiwillig schlüpfrige Sex-Dienste an!

Dass es in der Szene auch ganz gehörig zur Sache geht, zeigt auch der jüngste Fall rund um die Sprengung des brutalen ungarischen Zuhälter-Rings. Wie berichtet, lockten drei Männer und eine Frau junge Prostituierte unter bewusst falschen Versprechungen nach Innsbruck. Hier angekommen, erwartete die Opfer wahrlich die Hölle auf Erden - sie wurden ohne freien Tag zu Sex gezwungen und ausgebeutet. Die Zerschlagung der Bande ist wohl nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein - zumindest heizt sie aber wieder die Diskussionen über die Szene an.

"Strafen für Freier unabdingbar"

"Der Kampf gegen die illegale Rotlicht-Szene und den Menschenhandel ist durch die Polizei alleine nicht zu gewinnen. Wir können den illegalen Straßenstrich nur eindämmen, und das gelingt uns mit solchen Ermittlungserfolgen", betont Landespolizeidirektor Helmut Tomac und ergänzt: "Ich habe es schon vor zwei Jahren gesagt, hinsichtlich illegaler Prostitution ist eine Strafbarkeit von Freiern unabdingbar. Dazu gibt es von der zuständigen Landesrätin einen Vorstoß. Wo der derzeit hängt, weiß ich nicht."

Dauerdelikt in der Kritik

Ein Dorn im Auge ist Tomac auch das Phänomen des Dauerdeliktes. Das bedeute, dass eine Prostituierte trotz Anzeige weiterhin ungestraft ihre Dienste verrichten kann, solange das Erstverfahren nicht abgeschlossen ist. "Im Kampf gegen die illegale Prostitution ist dies ein unerträglicher Zustand. Die Betroffene macht einfach weiter und schaut, wie die Streifenwagen an ihr vorbeifahren."

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