Boote-Doku

“Alles unter Kontrolle”: Die totale Überwachung

Kino
23.12.2015 13:00

Ein Golfball, viele Golfbälle. Ein paar sind deutlich größer als der Rest. Sie sind die Hüllen riesiger Radar-Überwachungsanlagen. Wenn ein Abschlag etwas zu weit geht, kann der Ball schon mal mitten unter ihnen landen. Doch der Versuch, als Golfspieler auf ein NSA-Hochsicherheitsareal zu kommen, scheitert. Werner Boote gestaltet den Beginn seines Films "Alles unter Kontrolle" (Kinostart: 25. Dezember) als Kabarett-Nummer.

Es ist der Auftakt zu einer Doku, die gar nicht viel Anlass zum Lachen gibt. Nach seinen Filmen "Plastic Planet" und "Population Boom" widmet sich der 50-jährige österreichische Dokumentarfilmer erneut einem Menschheitsproblem: der allumfassenden Überwachung und dem globalen Datenhandel. "Aus unseren Taten werden Daten", warnt Boote, und wer "alles unter Kontrolle" hat, ist jedenfalls sicher nicht der einzelne betroffene Bürger.

Wieder reist Boote, diesmal mit der synthetischen Frauenstimme von Apple-Sprachassistentin Siri als Dialogpartnerin, als treuherzig schauendes Unschuldslamm mit Neugierdsnase um die Welt und konfrontiert Experten aller Couleurs mit scheinheiligen Fragen - vom Erzeuger von Überwachungssystemen bis zum Hacker, vom Kryptologen bis zum Spion und von der Regierungsbeauftragten eines gigantischen indischen Daten-Erfassungsprogramms bis zu schwarzen Rappern in einer Gegend, die trotz unzähliger Überwachungskameras eine der höchsten Mordraten der USA aufweist.

Unser Tun hinterlässt ununterbrochen Datenspuren, von denen man nie wissen kann, wer sie zu welchem Zweck miteinander verknüpft, lautet die Botschaft Bootes, der eine größere Sensibilität im Umgang mit der digitalen Welt erreichen möchte.

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