Säugling gestorben

Tödlicher Keim in Spital: Obduktion angeordnet

Österreich
14.12.2015 07:02

Erst die gerichtsmedizinische Obduktion kann klären, ob der "Killer-Keim" Acinetobacter schuld am Tod eines Neugeborenen in Linz war. Der hochresistente Keim wurde, wie berichtet, nach dem Ableben des schwer kranken Babys in der Intensivstation der Landes-Frauen- und Kinderklinik entdeckt. Die Kinderintensivstation ist gesperrt.

Das verstorbene Baby hatte eine derart massive Darmfehlbildung, dass es bereits kurz nach seiner Geburt dreimal operiert werden musste. Es erlitt eine tödliche Sepsis. Bei den Kontrolluntersuchungen wurde dann der hochresistente Acinetobacter-Keim entdeckt.

Die Linzer Staatsanwaltschaft schaltete die Abteilung "Leib und Leben" des Landeskriminalamts ein. Die Mordermittler sollen nun herausfinden, wie der Keim von einem schwer herzkranken Mädchen aus Sarajevo zu dem Linzer Baby gelangte. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung soll zudem klären, ob der Acinetobacter-Keim allein für den Tod des Säuglings verantwortlich war.

"Wir sind sehr froh, dass sich die Linzer Staatsanwaltschaft des Falles angenommen hat. Wir haben nichts zu verbergen, wollen auch nichts unter der Decke halten. Absolute Klarheit kann uns in diesem schlimmen Fall nur weiterbringen", sagt die Sprecherin der oberösterreichischen Gesundheits- und Spitals-AG (gespag), Jutta Oberweger.

Gefährdung trat nicht in ganzem Spital auf
Am Freitag hatte die gespag eigens eine dreistündige Hotline für besorgte Eltern eingerichtet. Viele meldeten sich. Sprecherin Oberweger erklärt dazu nochmals: "Potenziell betroffen können nur Kinder und Eltern sein, die sich im Zeitraum von 19. November bis 10. Dezember 2015 in der chirurgischen Intensivstation aufgehalten haben. Alle anderen Spitalsbereiche sind nicht betroffen."

Die Eltern der betreffenden Patienten wurden bereits vom Krankenhaus informiert. Grundsätzlich kann Acinetobacter nur kranken und stark immungeschwächten Menschen schaden. Die beiden Kinder, die ebenfalls von dem Keim befallen sind, werden weiterhin auf der Intensivstation behandelt.

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