Ab 1. April 2016

Christian Kircher wird neuer Bundestheater-Chef

Österreich
10.12.2015 12:44

Christian Kircher, Finanzdirektor des Wien Museums, wird neuer Geschäftsführer der Bundestheater-Holding. Sein Amt werde der 51-Jährige am 1. April 2016 antreten, gab Kulturminister Josef Ostermayer am Donnerstagvormittag bekannt. Somit ist nach dem Rücktritt von Georg Springer die wichtigste Management-Position im heimischen Theaterbetrieb neu besetzt.

Kircher wurde 1964 in Spittal an der Drau in Kärnten geboren und studierte Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien. Vor seiner Tätigkeit im Wien Museum war er unter anderem in der Geschäftsleitung von Gilette Deutschland tätig gewesen, 2005 wechselte er als Finanzdirektor des Wien Museums in den Kulturbereich. Bis zu seinem Amtsantritt am 1. April wird der interimistische Holding-Chef Günter Rhomberg weiter die Geschäfte führen. Für die Position waren im Vorfeld 16 Bewerbungen eingelangt.

Kircher: "Es gibt keine faulen Eier, die ich hinterlasse"
"Ich nehme diese Herausforderung mit großer Freude an. Die Verantwortung ist mir bewusst", erklärte Kircher am Donnerstag. Er sei aber auch mit großer Freude im Wien Museum tätig gewesen. Der neue Direktor Matti Bunzl sei "von erster Sekunde an" in seine Bewerbung eingeweiht gewesen. Er verlasse das Wien Museum mit vielen weinenden Augen, "aber jedes Mal gibt es eines mehr, das lacht", so Kircher. Seine berufliche Neuorientierung sei keine Flucht aus einem Haus, das sich mit einer neuen inhaltlichen Leitung und einem Neubauprojekt neu orientiere: "Es gibt keine faulen Eier, die ich hinterlasse."

"Bin schon ein Blitzgneißer"
"Es ist wohl selbstverständlich, dass es eine Einarbeitungsphase braucht", sagte Kircher, der seinen Fünf-Jahres-Vertrag nicht wie in der Ausschreibung vorgesehen mit 1. Jänner, sondern drei Monate später antreten und laut Ostermayer deutlich weniger als der frühere Holding-Geschäftsführer Georg Springer, nämlich 200.000 Euro pro Jahr, verdienen wird. In dieser Zeit wird Günter Rhomberg weiterhin interimistisch tätig sein. Er tue dies gerne, versicherte dieser. "Ich bin froh, dass mich Rhomberg begleiten wird. Ich würde mir nie anmaßen, bereits morgen Entscheidungen zu treffen", sagte Kircher. "Aber ich bin schon ein Blitzgneißer und werde versuchen, mich schnell einzuarbeiten."

Kritik nach Causa Hartmann
Staatsoper, Volksoper und Burgtheater sind Bühnengesellschaften der 1999 gegründeten Holding, die im Eigentum der Republik Österreich steht. Im Zuge der Vorwürfe gegen den mittlerweile entlassenen Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann und die ebenfalls entlassene frühere kaufmännische Geschäftsführerin Silvia Stantejsky war auch die Holding in Kritik geraten.

Nach dem jüngst novellierten Bundestheaterorganisationsgesetz soll die Holding künftig "die Funktion einer strategischen Management-Holding mit klar definierten Aufsichts-, Kontroll- und Steuerungsfunktionen" wahrnehmen.

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