Bizarr!

ManU-Pleite wegen Hitze in der Umkleidekabine?

Sport
10.12.2015 10:48

Fußball skurril: Manchester United schied am Dienstag aus der Champions League aus - daran soll unter anderem die Heizung in der Umkleidekabine schuld sein...

Manchester United steht wieder einmal vor einem Scherbenhaufen. Zum zweiten Mal in Serie geht die K.-o.-Phase der Champions League ohne den englischen Rekordmeister in Szene. Im vergangenen Jahr waren die "Red Devils" als Liga-Siebter in der Königsklasse überhaupt nur Zuschauer. "Wir sind besser als letztes Jahr", sagte Trainer Louis van Gaal - ein mehr als schwacher Trost.

Nach der 2:3-Niederlage am Dienstag in Wolfsburg muss United mit dem Umstieg ins Sechzehntelfinale der Europa League vorlieb nehmen und ist damit ein möglicher Gegner von Rapid.

Zu viel Hitze in der Umkleidekabine?
Wie die englische Zeitung "Mirror" am Donnerstag berichtete, hat sich die Delegation von ManU über zu große Hitze in der Garderobe in Wolfsburg beschwert. Die Heizung sei zu hoch eingestellt gewesen, jammerten die "Red Devils". Ganz schön peinlich...

Die Kritik an Tariner Van Gaal ist durch das erste Aus in der CL-Gruppenphase seit 2011 gewachsen. Dem Niederländer wird seit Monaten ein zu sehr auf Ballbesitz orientierter Sicherheits-Spielstil vorgeworfen. "Im Moment kann ich mich nicht verteidigen, weil wir aus der Champions League ausgeschieden sind. Jedes Wort, das ich sage, ist falsch", meinte Van Gaal. "Aber wenn man sich die Fakten ansieht: Wir sind im Ligacup weiter gekommen als im vergangenen Jahr, haben uns für die Champions-League-Gruppe qualifiziert, haben all diese Spiele gespielt und sind in der Liga immer noch in einer sehr guten Position."

Nach 15 von 38 Runden liegt United in der Premier League punktegleich mit dem drittplatzierten Stadtrivalen Manchester City auf Rang vier. Drei Zähler fehlen auf Sensationstabellenführer Leicester City. Durch das CL-Aus kann man sich möglicherweise sogar besser auf die nationalen Aufgaben konzentrieren. Van Gaal: "Wir müssen auf das nächste Jahr warten, aber wir haben immer noch genug, um das wir kämpfen können, den FA-Cup und die Premier League."

Europa League nur "Trostbewerb"
Die Europa League hat in England traditionell keinen sehr hohen Stellenwert. Häufig treten die Teams von der Insel im "Trostbewerb", wie er dort genannt wird, nicht in Bestbesetzung an. Viel lieber hätte United in der Champions League überwintert. Der Sieger von 1999 und 2008, der 1968 auch den Meistercup gewonnen hatte, musste durch die Niederlage in Wolfsburg aber Außenseiter PSV Eindhoven den Vortritt lassen.

"Es war ein verrücktes Spiel", sagte Van Gaal. Besonders unglücklich war der 64-Jährige mit der Vorstellung von Bastian Schweinsteiger. "Ich kann nicht sagen, dass das der Schweinsteiger von meiner Zeit aus München war", betonte der frühere Bayern-Trainer. "Ich habe ihn ausgewechselt und ich wechsle Spieler nicht einfach nur so aus." Bereits vor einigen Tagen hatte Van Gaal moniert, dass der deutsche Weltmeister derzeit nicht auf höchstem Niveau spiele.

Der Kritik kann sich aber auch der Startrainer selbst nicht entziehen. "Greift an, greift an", hatten die United-Fans angesichts der abwartenden Spielweise ihres Teams zuletzt bereits skandiert. Ironie des Schicksals, dass die "Red Devils" ihre Torflaute zwar beendeten, in Wolfsburg aber an defensiven Unzulänglichkeiten scheiterten. "Wir müssen analysieren, warum das passiert ist", sagte Van Gaal. "Normalerweise sind wir sehr gut in diesem Aspekt."

Schelte von Ex-Spielern
Auch prominente Ex-Spieler sparten als TV-Experten mit Schelte nicht. "Wenn man bedenkt, wieviel Geld sie ausgegeben haben, kann man die Frustration der Fans verstehen", meinte etwa Rio Ferdinand. "Der Druck auf Louis van Gaal wächst." Sein früherer United-Teamkollege Michael Owen deutete an, dass die Spieler, die Van Gaal in den vergangenen eineinhalb Jahren verkauft hat, die Truppe, die in Wolfsburg antrat, besiegt hätten.

"Man muss sagen, dass sie nicht so gut eingekauft haben, wie sie es hätten tun können", befand auch Paul Scholes, der seine Karriere erst vor zwei Jahren beendet hatte. "United ist nur ein durchschnittliches Team und mit einem durchschnittlichen Team bekommt man durchschnittliche Leistungen." Durchschnitt war in Manchester aber noch nie gut genug. Van Gaals Vertrag, der letzte seiner Trainerkarriere, läuft bis 2017.

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(Bild: KMM)



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