Wie war das?

Von Audio bis Zuma: Die irren Namen der Promi-Kids

Adabei
14.12.2015 06:00

Unter Stars ist es ein beliebter Sport, möglichst abwegige Vornamen für die eigenen Kinder zu erfinden – von A wie Audio bis Z wie Zuma. Aktueller Neuzugang: Kim Kardashians Sohn Saint.

Die Wettbüros hatten darauf gesetzt, dass der Sohn von It-Girl Kim Kardashian und Rapper Kanye West auch als Vornamen eine Himmelsrichtung kriegen würde. Immerhin heißt ja die zwei Jahre alte Schwester North West, da wäre der Süden wohl nahe gelegen. Aber nein, die Eltern verkündeten am 6. Jänner via Twitter: Der Neugeborene wird Saint heißen, also "Der Heilige". Saint West.

Die Redaktion des Satire-Kanals "Comedy Central" stellte daraufhin, ebenfalls auf Twitter, resigniert fest: "Wir geben auf. Darüber kann man keinen Witz machen, der lustiger wäre als die Sache selbst."

Kim und Kanye wird der Spott wenig stören. Erstens haben die beiden als fleißige Selfie-Poster auch sonst keine Scheu davor, sich für ein bisschen öffentliches Scheinwerferlicht lächerlich zu machen. Und zweitens ist es in Hollywood und Umgebung fast schon üblich, möglichst abwegige Namen für den Nachwuchs zu erfinden. Selbst Leinwandstars mit etwas mehr Zurückhaltung nennen ihre Kinder Cayden, Hayes und Grace (so heißen die drei Jüngsten von Kevin Costner) oder - wie etwa Demi Moore und Bruce Willis - Rumer, Scout La Rue und Tallulah Belle.

Wer richtig auffallen will, muss also schon ein bisschen gewagter vorgehen. So wie Mime Nicolas Cage mit seinem 2005 geborenen Sohn Kal-El - ja, genau, das ist der Name, den die Comicfigur "Superman" daheim auf dem Planet Krypton trug. Forest Whitaker, hierzulande am ehesten bekannt aus der Fernseh-Serie "Criminal Minds", taufte seine Nachkommen Sonnet, Ocean und True. Der "Californication"-Lebemann David Duchovny verfiel auf Kyd.

Aufmerksamkeit zu erregen ist nicht selten der wahre Zweck solcher kreativer Eskapaden. Filmsternchen Shannyn Sossamon brachte es trotz einiger Auftritte in Streifen wie "Sin Eater" oder "Ein tödlicher Anruf" kaum zu echtem Ruhm. Doch die Zeitungen und Internetdienste fanden es berichtenswert, als sie ihren Sohn 2003 Audio Science nannte. Die beruflich derzeit etwas glücklose Megan Fox machte mit Bodhi Ransom ebenso Schlagzeilen wie der Pop-Jüngling Tom Fletcher mit Buzz Michelangelo (beide Kids sind Jahrgang 2014).

Das Power-Pärchen David und Victoria Beckham hat solche Manöver zwar nicht nötig, doch bei ihnen entspringen die seltsamen Namen dem Wunsch, persönliche Erinnerungen hinein zu verpacken. Harper Seven (4) heißt so nach der Rückennummer auf dem Kicker-Leiberl des Vaters, ihre drei Brüder wurden in Anspielung an die Orte benannt, an denen sie gezeugt oder geboren wurden: Brooklyn (New York), Cruz (Madrid) und Romeo (Mailand).

Popdiva Gwen Stefani fand es vermutlich einfach cool, als sie ihre Söhne Kingston (9), Zuma Nesta Rock (7) und Apollo Bowie Flynn (1 ½) taufte. Uma "Kill Bill" Thurman sparte beim offenbar unstillbaren Drang zu schrägen Bezeichnungen wenigstens den ersten Namen aus, ihre Tochter heißt ganz poetisch Rosalind - und danach Arusha Arkadina Altalune Florence. Aber es geht noch besser. Jason Lee, der den Titelhelden in "My Name is Earl" spielte, ließ seinem Buben 2005 die Vornamen Pilot Inspektor in den Geburtsschein eintragen. Und Rob Morrow, der Don Eppes aus "Numb3rs", nannte sein mittlerweile 14-jähriges Mädel Tu - Tu Morrow, Sie verstehen, haha.

Ein bisschen Humor auf Kosten der nächsten Generation kann doch nicht schaden. Es darf auch keineswegs überraschen, dass Pop-Rebell Frank Zappa die Geburt seiner Kinder zum Anlass nahm, sich wieder mal als bizarrer Bürgerschreck zu präsentieren. Allerdings müssen seine Nachkommen jetzt als Dweezil, Ahmet Emuukha Rodan, Moon Unit und Diva Thin Muffin Pigeen durchs Leben gehen.

Freilich ist die Mode der ungewöhnlichen Kindernamen inzwischen nicht mehr allein auf Hollywood und Südkalifornien beschränkt. Die Tochter der englischen Schauspielerin Gwyneth Paltrow heißt Apple Blythe (geboren 2006). Koch-Star Jamie Oliver und seine Frau - die den ebenfalls seltenen Namen Jools trägt - entschieden sich nach gewiss langem Grübeln für Buddy Bear (5), Daisy Boo Pamela (12), Petal Blossom Rainbow (6) und Poppy Honey Rosie (13). Und in Deutschland können sich wohl Jimi Blue Ochsenknecht und sein Bruder Wilson Gonzalez oder der inzwischen zwölfjährige San Diego Franjo Pooth glücklich schätzen, dass sie berühmt sind - andernfalls hätten sie es wohl nicht leicht unter den Gleichaltrigen.

Denn die Frage, wie die Kleinen später damit umgehen sollen, dass ihre Eltern besonders kreativ waren, die scheint sich keiner der stolzen Mamas und Papas zu stellen. Weshalb man fast darauf wetten kann: Wenn in 40 Jahren die heute Geborenen an die Macht kommen, werden sie ein Gesetz erlassen, wonach die Sprösslinge nur provisorisch getauft werden dürfen, damit sie sich den Namen später selber aussuchen können. Schließlich sollen es die Kinder ja einmal besser haben.

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(Bild: kmm)



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