In US-Flagge gehüllt

Mann sprang über Zaun des Weißen Hauses – in Haft

Der Moment des Sprungs wurde von zahlreichen Kameras festgehalten.

(Bild: AP)

Während der Thanksgiving-Feier von US-Präsident Barack Obama und seiner Familie im Weißen Haus ist ein Mann über den Zaun des Amtssitzes in Washington gesprungen. Der Mann, der in eine US-Flagge gehüllt war, überwand eine Barrikade und sprang danach über einen Zaun auf den Nord-Rasen des Weißen Hauses. Der für Obamas Sicherheit zuständige Secret Service teilte mit, der Eindringling sei schnell gestoppt und in Gewahrsam genommen worden. Gegen ihn seien strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden.

Fotografen des US-Nachrichtensenders CNN berichteten, die Beamten des Secret Service hätten sich dem Eindringling mit gezückten Waffen genähert. Er habe einen Umschlag bei sich gehabt. Laut CNN war er mindestens der dritte Eindringling, der es dieses Jahr auf das Gelände des Weißen Hauses schaffte.

Pannenserie beim Secret Service: Chefin trat zurück
Der Secret Service war im Vorjahr nach einer Pannenserie unter großen Druck geraten, die damalige Chefin Julia Pierson musste zurücktreten. Unter anderem hatte ein mit einem Messer bewaffneter Mann die Absperrung am Weißen Haus überwinden und durch den Haupteingang in das Gebäude stürmen können. Der Zaun, über den der Mann nun geklettert ist, war jüngst mit neuen 18 Zentimeter langen Zacken versehen worden, damit er schwerer zu überwinden ist.

Die Freude währte nicht lange, kurze Zeit später klickten für den Mann die Handschellen.

(Bild: AP)

Erhöhte Alarmbereitschaft nach Anschlagsserie in Paris
Die USA und insbesondere Großstädte wie Washington befinden sich nach den Pariser Anschlägen vom 13. November in erhöhter Alarmbereitschaft. Am Mittwoch hatte Obama gesagt, für das bevorstehende Thanksgiving-Wochenende gebe es "keine spezifischen und glaubwürdigen Geheimdienstinformationen" über Anschlagspläne. Angesichts der "schockierenden Bilder" von den Anschlägen in Paris mit 130 Toten seien die Sorgen in der US-Bevölkerung "verständlich", sagte der Präsident vor Journalisten im Weißen Haus. Die Sicherheitsbehörden würden "alle möglichen Schritte" unternehmen, um die Vereinigten Staaten zu schützen.