Nach Insolvenz

Die Liga setzt Austria ans Ende der Tabelle

Salzburg
25.11.2015 19:59
Schulden in Millionen-Höhe, Insolvenzverfahren, Westliga-Abstieg? Das Horror-Szenario ist Austria-Fans vor Saisonbeginn höchstens in Albträumen erschienen. Mit der Insolvenz-Anmeldung gestern könnte selbst der allerschlimmste Fall bittere Realität werden. Die Bundesliga-Statuten sagen: Rückreihung auf Rang zehn zu Saisonende und Abstieg!

Die Vorzeichen für ein sorgenfreies violettes Comeback im Profi-Fußball standen im Mai schon zwei Monate vorm Saisonauftakt recht ungünstig: Der Ausbau des für Risikospiele nicht zugelassenen Heimstadions Maxglan würde erst im Herbst fertiggestellt sein. Auch in der Ausweicharena Schwanenstadt waren Adaptierungsarbeiten nötig. Weswegen es die Bundesliga-Lizenz erst in zweiter Instanz gab. Der erste echte Tiefschlag folgte dann im August: Die BH Vöcklabruck stufte mitten unter der Saison das "Vor der Au"-Stadion für Partien mit großem Andrang (gewaltbereiter) Fans als untauglich ein. Die Austria wollte bzw. konnte nicht erneut 100.000 Euro investieren, musste gegen Innsbruck vor leeren Rängen spielen, sich danach auf Herbergssuche begeben.

Die doppelte Stadion-Belastung, verminderte Einnahmen und ein überzogenes Kaderbudget (300.000 €) führten zum Minus von gut 1,2 Millionen Euro. Daher musste gestern Insolvenz - genauer gesagt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung - angemeldet werden. Der Herbstkehraus steigt morgen in St. Pölten. Was dann passiert, ist offen.

Hoffnung auf Klassenerhalt
Grob gibt’s zwei Szenarien. Die beste Option: Obwohl die Bundesliga-Statuten nun eine Rückreihung auf den letzten Platz mit Saisonende vorsehen, die Austria in die Westliga absteigen müsste, machen sich die Violetten Hoffnungen auf den Erste Liga-Verbleib. Vorausgesetzt, man schafft es sportlich. Mögliches Schlupfloch laut Austrias Insolvenz-Experte Dr. Bachmann: Das Insolvenzgesetz stehe juristisch gesehen über den Liga-Statuten. Die Austria wird den (ausstehenden) Liga-Beschluss gegebenenfalls anfechten. Zuerst muss die Sanierung (20 Prozent für die Gläubiger in zwei Jahren) gelingen. Der Spielbetrieb kann so fortgeführt werden. Die schlechteste Option: Ist die Austria zahlungsunfähig, wird aus dem Insolvenz- ein Konkurs-Verfahren. Dann löst sich der Klub in der derzeitigen Form auf und verliert jegliche Liga-Zugehörigkeit. Das wäre das Ende.

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