Einigung vor Gericht

Brauchtums-Obmann zahlt abgezweigtes Geld zurück

Tirol
19.11.2015 16:07
Mit Enthusiasmus ist eine Unterländer Brauchtumsgruppe rund um den Nikolaustag jährlich unterwegs. Etliche Feste und Mitgliedsbeiträge brachten stattliche Einnahmen. Als das Konto trotzdem ständig leer blieb, geriet der Obmann ins schiefe Licht, nun kam es gar zu einem Prozess. Der 32-Jährige zeigte Einsicht . . .

"Die Ausgaben wurden spärlich auf handgeschriebenen Zetteln angeführt, für die Einnahmen gab es bei unseren Treffen gar keine Unterlagen", sagte der Obmann-Stellvertreter als Zeuge. Öfters habe man detaillierte Unterlagen verlangt, man sei aber stets vertröstet worden. Irgendwann sah man eine Anzeige als einzigen Ausweg.

Wo ist das Plus am Konto?

Denn den Vereinsmitgliedern war klar: Ihre Beiträge (180 Euro jährlich) und diverse Feste hätten eigentlich ein Plus in der Kassa hinterlassen müssen. "2500 Euro Gewinn beim Standl am Dorffest waren durchaus drin", so der Zeuge weiter. Belastet wurde der angeklagte Ex-Vereinsobmann auch dadurch, dass nach seinem Ausscheiden im Jahr 2014 der Kontostand rasant stieg - auf 4900 Euro in weniger als zwei Jahren.

Einigung per Diversion erspart Vorstrafe

Während der Zeugenbefragungen kam die Chance auf eine Diversion ins Spiel, die beide Seiten akzeptierten: Der 32-Jährige muss 3001 Euro an den Verein zahlen (weil ein 3000 Euro übersteigender Betrag angeklagt war, Genaueres kann ohne Belege nicht mehr ermittelt werden). Zudem muss der 32-Jährige 800 Euro Geldstrafe und 200 Euro Verfahrenskosten berappen. "Ich gebe zu, nicht das ganze Geld wurde für den Verein verwendet", zeigte der bisher Unbescholtene Einsicht. Ihm bleibt für diese Fehler eine Vorstrafe erspart, dem Verein ein mühsamer Zivilprozess um Schadenersatz. Richter Norbert Hofer mahnte aber: "Erst wenn alles bezahlt ist, endet das Verfahren."

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