Pleite-Drohne

Kickstarter-Projekt trotz Millionen gescheitert

Elektronik
19.11.2015 11:34
Mit umgerechnet über 3,3 Millionen Euro war die Zano-Drohne des britischen Start-ups Torquing Europas bislang erfolgreichstes Kickstarter-Projekt. Abheben wird die Selfie-Drohne trotzdem nicht: Der Hersteller ist insolvent, ihr Geld sehen die über 12.000 Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne somit wahrscheinlich nie wieder.

Sie sollte die "weltweit fortschrittlichste Nano-Drohne" werden und ihrem Besitzer auf Schritt und Tritt folgen - wenn auch nur bis zu zehn Minuten lang. Vielen Internetnutzern reichte das: Sie investierten Anfang des Jahres über 3,3 Millionen Euro in die Entwicklung der Zano-Drohne von Torquing.

Erst vor wenigen Tagen dann der Schock für die Unterstützer des Projekt: Der leitende Ingenieur und Chef des Unternehmens, Ivan Reedman, gab wegen "persönlicher Gründe und unüberbrückbare Differenzen" seinen Rücktritt bekannt. Jetzt steht fest: Das britische Start-up ist insolvent, das Geld der insgesamt 12.075 Spender vermutlich futsch.

"Wir sind sehr enttäuscht über das Ergebnis"
Nach eingehender Prüfung aller Möglichkeiten und Beratung habe man sich schweren Herzens für den Gang in die Insolvenz entschieden, hieß es. "Wir sind sehr enttäuscht über das Ergebnis des Zano-Projekts und wir möchten uns an dieser Stelle bei allen, die uns in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben , vor allem unseren treuen Mitarbeitern , deren Engagement alle Erwartungen übertroffen, bedanken", entschuldigte sich die Firma in einem offiziellen Statement auf der Kickstarter-Website, aus dem die britische BBC zitierte.

Dass die Zano abstürzen würde, hatte sich allerdings schon Monate zuvor abgezeichnet. Ursprünglich ausgeliefert werden sollte die Drohne bereits im Juli, 600 tatsächlich ausgehändigte Stück des 200 Euro teuren Geräts erwiesen sich jedoch als derart fehlerhaft, dass sich der Start verzögerte. Noch im August berichtete ein BBC-Reporter bei einem Lokalaugenschein davon, dass die Drohne sich nur sehr kurz in der Luft halten konnte, an Wände stieß und nur sehr schlechte Videoaufnahmen lieferte.

"Ich will mein Geld zurück!"
Bei den Unterstützern ist die Enttäuschung jetzt verständlicherweise groß. "Ich will mein Geld zurück!", fordern sie. Andere wenden sich dem Bericht nach ganz ab: "Nie wieder Kickstarter für mich", zitiert die BBC einen Spender. Er wolle künftig lieber warten, bis das Produkt in den Ladenregalen liege und dann notfalls mehr dafür zahlen. Kickstarter selbst teilte mit, dass es keinerlei Garantien für den Erfolg eines Projekts gebe.

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