Wie schon des Öfteren in den vergangenen Tagen und Wochen war das Transitcamp in Kufstein voll. Und so mussten viele Flüchtlinge Montag Abend wieder einmal mit Bussen nach Innsbruck gebracht werden - und zwar erstmals in die Lagerhalle neben dem Westbahnhof, die erst kürzlich rasch zu einem Ersatzquartier umfunktioniert wurde. Laut einem Sprecher des Roten Kreuzes hätten dort über Nacht 250 bis 300 Personen versorgt werden sollen. Erst für Dienstag Früh war dann die Weiterreise nach Bayern vorgesehen - wie zuletzt üblich über Kufstein.
An die 70 Syrer, Iraker, Afghanen & Co. tanzten jedoch aus der Reihe und machten klar, was sie von den österreichischen Spielregeln halten. Unverfroren machten sie sich aus dem Staub und spazierten seelenruhig zum Westbahnhof. Dort stiegen sie in den Abendzug Richtung München - und weg waren sie!
Unkontrollierte Einreise unterbinden
Die deutschen Behörden fanden dies freilich weniger lustig, ist es doch seit längerem ausgemacht, dass Flüchtlinge geordnet und in begrenzter Anzahl nur über Kufstein mit dem Zug nach Bayern einreisen dürfen. Die Folge: die deutsche Polizei sperrte kurz nach 21.30 Uhr die Bahnstrecke zwischen Scharnitz und Mittenwald, um eine unkontrollierte Einreise zu unterbinden.
Ausreißer nach München begleitet
Was geschah mit den Ausreißern? "Das Zugpersonal informierte uns. In Mittenwald stiegen Beamte zu und begleiteten die rund 70 Migranten nach München, wo sie schließlich registriert wurden", erklärt ein Sprecher der deutschen Polizei.
Die Sperre der Bahnstrecke wurde Dienstag Mittag wieder aufgehoben.
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