"Charlie Hebdo":

Terroristen “haben Waffen, wir haben Champagner”

Ausland
17.11.2015 14:21
Das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo", das im Jänner selbst Opfer einer blutigen Attacke von Islamisten geworden war, hat jetzt die jüngsten Terrorakte in Paris satirisch aufs Korn genommen. Am Cover der am Mittwoch erscheinenden Ausgabe ist ein von Schüssen durchlöcherter Mann mit Champagnerglas und -Flasche in den Händen zu sehen. Der Text dazu lautet: "Sie haben Waffen. Sie können uns mal. Wir haben Champagner!"

89 Menschen kamen am Freitagabend in Paris allein bei dem Anschlag auf die bekannte Konzerthalle Bataclan ums Leben. Sie liegt nur wenige Minuten entfernt von den ehemaligen Redaktionsräumen der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo", die Islamisten im Jänner attackiert hatten. Zwölf Menschen, darunter mehrere der bekanntesten Zeichner des für seine Mohammed-Karikaturen bekannten Blatts, wurden bei dem Angriff getötet.

Damals kam es unter dem Titel "Ich bin Charlie" zu Solidaritätsdemonstrationen in zahlreichen Städten Europas.

Das Attentat wurde von den Medien weltweit als ein Angriff auf die westliche Zivilisation und deren Grundwerte bezeichnet - ein Angriff, der am vergangenen Freitag in Paris von Dschihadisten auf furchtbare Weise fortgesetzt wurde. Wenn nun also "Charlie Hebdo" die Blutnacht mit insgesamt 129 Toten am Cover ihrer aktuellen Ausgabe satirisch verarbeitet, dürfte neue Aufregung vorprogrammiert sein.

Die Intention des Satiremagazins scheint klar: Die Titelseite ist eine Art Stinkefinger in Richtung der IS-Terroristen, dass es ihnen nicht gelingen wird, die französische Kultur kaputtzubomben. Chefredakteur Laurent "Riss" Sourisseau erklärte das Cover laut "Guardian" mit folgenden Worten: "Ohne es zu merken, sind die Pariser 2015 wie die Londoner in den 1940er-Jahren geworden: entschlossen, der Angst nicht nachzugeben, egal was passiert. Das ist die einzige Antwort, die wir den Terroristen geben können."

Video: Das Hacker-Netzwerk Anonymous hat dem Islamischen Staat nach der Terrorserie in Paris mit martialischen Worten den virtuellen Krieg erklärt.

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