Asylwerber warnt

“Passt auf, welche Menschen ihr ins Land lasst“

Tirol
17.11.2015 10:22
Er flüchtete, nachdem seine Familie im Libanon kaltblütig ermordet wurde. Mittlerweile ist Ali in Tirol als Übersetzer tätig und unterstützt Hilfsorganisationen in der Bewältigung der anhaltenden Flüchtlingskrise. Gegenüber der "Krone" warnt der Mann, welch große Gefahren sich innerhalb der Tausenden Menschen, die derzeit unser Land durchqueren, verbergen können.

Ali R. (Name geändert) ist Dolmetscher, sein Deutsch ist akzent- und fehlerfrei. Er arbeitete als Übersetzer im Libanon und leitete dort ein Flüchtlingslager. Mit seiner Frau und der zweijährigen Tochter wohnte er in einem schmucken Haus. "Es war unbeschreiblich schön."

Plötzlich war alles anders. Das Lager wurde unter Raketenbeschuss durch das Assad-Regime völlig zerstört - unzählige Menschen starben! "Wir sortierten die abgerissenen Extremitäten der Opfer", schildert Ali, dessen Leben sich auf einen Schlag zum Albtraum entwickelte.

Bedingt durch seine Tätigkeit wurde er als pro-amerikanischer Spion gesehen und auf die Fahndungsliste gesetzt. "Es gibt Menschen im Libanon, die nicht wollen, dass man Flüchtlingen hilft, da sie nicht der richtigen Religion angehören. Die Hisbollah-Miliz, die eine Allianz mit Assad bildet, ist schiitisch und wird vom Iran unterstützt. Die Menschen, die aus Syrien und dem Irak flüchten, sind Sunniten."

Ali ergänzt mit stockender Stimme: "Meine Frau und Tochter wurden wegen mir, wegen dem, was mein Beruf war, ermordet." Ihm blieb keine andere Wahl als zu fliehen. Nach Wochen erreichte er dann Österreich.

Mittlerweile ist Ali in Tirol als Übersetzer aktiv - er erlebt den Flüchtlingsstrom täglich hautnah mit, und somit auch die Gefahren, die sich laut ihm innerhalb dieser Massen verbergen.

"Soldaten mischen sich unter die Flüchtlinge"

"Das Problem sind nicht die syrischen oder irakischen Flüchtlinge, sondern teils die jungen Männer aus Afghanistan und dem Iran. Eigentlich sind das die Männer, die im Krieg jene bekämpfen, die flüchten."

Laut Ali kämpfen diese Soldaten nach ihrer Grundausbildung zwei bis drei Wochen, danach wird ihnen ein kurzer Urlaub gewährt. Aber viele von ihnen würden diesen "Fronturlaub" nutzen, um sich unter die "wahren" Flüchtlinge zu mischen und nach Europa zu gelangen.

"Geheimdienst steuert die Flucht ganz gezielt"

Auf die heikle Frage, ob dies aus ihrem eigenen Antrieb oder geplant geschehe, antwortet Ali: "Ich bin mir sicher, dass diese Fahnenflucht vom Regime des Irans, sprich dem dortigen Geheimdienst, gezielt gesteuert wird. Dasselbe passierte ja auch im Libanon, als Schiiten eingeschleust und kurz danach bewaffnet wurden. Ich hoffe, dass ich mich täusche - seid also vorsichtig, welche Menschen ihr in euer Land lasst!"

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