Bataclan-Zeugin:

“Bewegte sich jemand, dann wurde geschossen”

Ausland
15.11.2015 12:15
Theresa Cede wohnt seit 2004 in Paris. Die Österreicherin überlebte die schreckliche Nacht in der Konzerthalle Bataclan, wo fast 100 Menschen durch den Terror der IS-Dschihadisten ums Leben kamen. In der "ZiB 2" am Samstagabend schilderte sie die dramatischen Ereignisse während der Geiselnahme.

Etwa eine Stunde nach Beginn des Konzerts einer kalifornischen Rockband stürmten die Terroristen den Saal und schossen in die Menge. Die rund 1000 Besucher gerieten in Panik, viele flohen durch die Notausgänge.

Eine der Besucherinnen war die in Paris lebende Österreicherin Theresa Cede. In der "ZiB 2" schilderte sie ihre Erlebnisse: "Sie schossen wild in die Menge, riefen ein paar Sätze. Wir sind alle auf den Boden gestürzt, um uns zu schützen oder weil wir verletzt waren. Irgendjemand rief: 'Bleibt am Boden, sonst stirbt ihr!' Wir sind dann unter den Menschen am Boden gelegen."

Sie habe nicht genau gehört, was die Männer geschrien haben, doch das Wort "Syrien" sei gefallen, so Cede. "Danach gab es viele Schusswechsel mit Pistolen, Maschinengewehren, und auch Handgranaten sind explodiert. Irgendwann hat jemand seine Handynummer gerufen, aber ich weiß nicht, ob das ein Terrorist oder ein Konzertbesucher war."

Die drei Stunden, in denen sich die Geiselnahme abspielte, seien ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen: "Immer wenn sich jemand bewegt oder gerufen hat, waren wieder Schüsse zu hören." Nach einiger Zeit sei eine Explosion zu hören gewesen. "Das war, glaube ich, eine Handgranate." Als die Schüsse verstummt waren, wurde der Saal schließlich von der Polizei evakuiert: "Die Polizisten sind langsam durch die Tür gekommen. Sie haben zu uns gesagt: 'Wenn ihr noch gehen oder kriechen könnt, dann raus!'"

Video: Hier fallen die ersten Schüsse im Bataclan

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