Lösungen gesucht

Geplante Flutung: Wie Hof vor Untergang schützen?

Tirol
14.11.2015 22:59
Wenn eine Jahrhundertflut über Tirol hereinbricht, sollen Millionen Kubikmeter Wasser in Retentionsräumen "geparkt“ werden. Bei Angath betrifft dies ein Gebiet westlich der Innschleife. Mittendrin steht der Kammerhof. Beim Lokalaugenschein wusste die Familie Taxacher noch nicht, was dies für die Zukunft bedeutet. Das Land verspricht tragbare Lösungen.

Eine fünfköpfige Familie, 14 Hektar Feld, 60 Stück Vieh, ein 15 Jahre altes Wohnhaus samt Nebengebäuden. All dies ist gefährdet, wenn der Inn extrem über die Ufer tritt. "Das passierte mit erstaunlicher Regelmäßigkeit etwa alle 20 Jahre", erinnert sich Bürgermeister Josef Haaser. Landwirt Michael Taxacher erlebte die letzte Flut im Jahr 2005. "Damals stand das Wasser im Erdgeschoß etwa 30 Zentimeter hoch. Noch heute ist Sand auf den Feldern." Seitdem wird in der Innschleife regelmäßig Schotter entnommen, was die Sicherheit erhöhte.

Felder ohnehin überflutungsgefährdet

Dennoch gelten die Felder rund um den Kammerhof bei einem 100-jährigen Hochwasser als  überflutungsgefährdet. Genau deshalb - weil das Gebiet ohnehin bedroht ist - soll es im Extremfall nun planmäßig überschwemmt werden. Damit innabwärts noch größere Katastrophen ausbleiben. Derzeit gibt es dazu mehr Fragen als Antworten. "Meine Eltern haben die Pläne in den Zeitungen gesehen und waren beunruhigt", erzählt Taxacher. Bei ihm war diesbezüglich noch kein Politiker oder Beamter.

Details festlegen, dann Grundeigentümer kontaktieren

"Das stimmt, wir haben vorerst nur die Gemeinden informiert. Ohne Detailpläne kann man gar nicht zu Grundeigentümern gehen", so Markus Federspiel, Leiter der Schutzwasserwirtschaft im Land Tirol. Das selbe Problem stellt sich - gleich für mehrere Höfe - im geplanten Retentionsraum Kundl/Radfeld. Eine Lösung wären extra Dämme für solche Gebäude. "Wie soll das funktionieren? Es muss auf jeden Fall eine Zufahrt zum Hof geben", sinniert Taxacher. Theoretisch steht sogar eine Aussiedlung im Raum. BM Haaser ist generell skeptisch: "Wir reden über die Überflutung des halben Ortsgebiets neben der A12."

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