Furchen als Hinweis

Marsmond Phobos bricht langsam auseinander

Wissenschaft
12.11.2015 09:50

Lange Furchen auf der Oberfläche des kleinen Marsmondes Phobos sind laut US-Astronomen ein erster Hinweis darauf, dass der Trabant auseinanderbrechen wird. Verantwortlich dafür seien die Gezeitenkräfte des Roten Planeten, die auf den nur 26 Kilometer großen Phobos wirken. In vermutlich 30 bis 50 Millionen Jahren werde der Mond zerbrechen und auf den Mars stürzen, so NASA-Forscher.

Der 1877 entdeckte Phobos umkreist den Mars in einer Entfernung von lediglich 6000 Kilometern und damit deutlich näher als jeder andere Mond in unserem Sonnensystem. Das und der Umstand, dass der Mond kaum mehr ist als ein gewaltiger Haufen aus kosmischem Geröll, der von einer circa 100 Meter dicken, pudrigen Schicht aus Regolith umgeben ist, lassen die Gezeitenkräfte ziemlich stark an Phobos zerren.

Das führt dazu, dass sich auf der Oberfläche von Phobos bis zu 200 Meter lange und 30 Meter breite Furchen gebildet haben, die bereits in den 1970er-Jahren auf Bildern der US-Sonden "Mariner 9" sowie "Viking 1" und "Viking 2" zu erkennen waren, aber ursprünglich für die Folgen eines gewaltigen Asteroiden-Einschlags gehalten wurden.

"Mond wird irgendwann auseinanderbrechen"
Weil sich der Orbit von Phobos pro Jahrhundert zudem um zwei Meter verringert und sich die Gezeitenkräfte des Mars damit weiter verstärken werden, werde der Mond irgendwann auseinanderbrechen, berichtete Terry Hurford vom Goddard Space Flight Center der US-Weltraumbehörde NASA in Greenbelt (im US-Bundesstaat Maryland) beim Jahrestreffen der Geological Society of America in Baltimore. "Die Furchen sind das erste Anzeichen dafür, dass Phobos vom Mars aueinandergerissen wird", so der Wissenschaftler.

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