Zwei Jahre lang

Wilde Affenmutter mit behindertem Baby beobachtet

Wissenschaft
11.11.2015 11:22
In Tansania haben Forscher erstmals eine in der Wildnis lebende Schimpansen-Mutter bei der Fürsorge für ihr behindertes Baby beobachtet. Sie erhoffen sich davon Erkenntnisse über die Entwicklung menschlichen Sozialverhaltens.

In einer Zusammenfassung einer Studie, die in der Onlineausgabe des Fachjournals "Primates" veröffentlicht wurde, beschreiben Wissenschaftler der Universität Kyoto, dass sie 2011 im Mahale Mountains National Park in Tansania ein schwer behindertes Schimpansenjunges mit Symptomen, die dem Downsyndrom ähnelten, entdeckt hätten. Sie beobachteten daraufhin die Affengruppe über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Die Fürsorge der Mutter und Bemutterung durch seine Schwestern hätten es dem Baby ermöglicht, "23 Monate in der Wildnis zu überleben", schreiben die Autoren. Dann sei das Junge verschwunden und offenbar gestorben. So hätten die Mutter und die Schwestern das behinderte Affenbaby mit ihren Armen gestützt, wenn es gesäugt wurde, sagte Michio Nakamura am Mittwoch. Normalerweise klammerten sich Schimpansenbabys aus eigenen Kräften von unten an ihre Mütter, wenn sie gesäugt werden. Das behinderte Baby sei dazu jedoch zu schwach gewesen.

Auch die anderen Mitglieder der Affengruppe zeigten nach Angaben der Forscher kein ablehnendes Verhalten gegenüber dem Baby. Die Schimpansenmutter erlaubte es nichtverwandten Artgenossen jedoch nicht, für das Junge zu sorgen.

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