Bei der Auseinandersetzung geht es um das seit Jahren umstrittene Identitäts-Cookie "datr" - eine kleine Datei, die Facebook im Browser der Nutzer speichert. Die belgische Datenschutz-Kommission will Facebook den Einsatz dieses Cookies verbieten lassen, das einige Informationen über das Verhalten von Nutzern auf Seiten mit dem "Like"-Button sammelt. Ihr ist ein Dorn im Auge, dass auch Nicht-Mitglieder das Cookie installiert bekommen, wenn sie die Facebook-Website besuchen. Die Datenschützer stören sich zudem daran, dass das "datr"-Cookie für zwei Jahre auf dem Computer bleibt, wenn ein Nutzer sein Facebook-Konto deaktiviert.
Facebook wies die Kritik wiederholt zurück. Sicherheitschef Alex Stamos argumentierte jüngst, das "datr"-Cookie helfe, falsche Profile herauszufiltern und verhindere Cyberattacken. Wenn etwa ein Browser binnen fünf Minuten Hunderte Seiten besuche, sei das ein klares Zeichen dafür, dass der Computer wohl von Online-Kriminellen gekapert worden sei. Die Daten, die das Cookie sammle, würden nicht einzelnen Personen zugeschrieben und könnten auch nicht mit ihnen in Verbindung gebracht werden.
Gegen die Entscheidung des belgischen Gerichts will das Netzwerk daher Rechtsmittel einlegen. "Wir werden gegen diese Entscheidung Widerspruch einlegen und daran arbeiten, die Beschränkungen für einen Zugriff auf Facebook in Belgien zu minimieren", erklärte eine Facebook-Sprecherin.
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