Parteitag:

Ohrfeige für die SP-Chefin

Steiermark
07.11.2015 17:27
Parteitag der Grazer Roten: Magere 80 Prozent für die Vorsitzende Martina Schröck. Ein Viertel der Delegierten ist gleich zu Hause geblieben. Schröck fordert: Die GU-Gemeinden müssen ein Teil von Graz werden.

Mitunter sagt das, was nicht gesagt wird, mehr aus, als das, was gesagt wird. In diesem Fall: Weder SP-Landesparteichef Michael Schickhofer noch ÖGB-Chef Horst Schachner nahmen bei ihrer gestrigen Parteitagsrede das Wort Martina Schröck in den Mund oder riefen die Grazer Genossen gar dazu auf, Schröck als Grazer SP-Chefin zu bestätigen.

Nur 80,2 Prozent

Die beiden ahnten wohl das Ergebnis: Nur 80,2 Prozent der Parteitagsdelegierten wollten Schröck weiter als Parteichefin. Man muss Schröck nichts Übles wollen, um zu konstatieren, dass sie mit diesem Ergebnis angezählt ist und die Frage, ob sie die SP in den nächsten Grazer Wahlkampf führen soll, erneut aufflammen wird.

Möwe, Meeresrauschen und Öffis

Allein an ihrer irritierenden Parteitagsrede lag das Ergebnis nicht. Da schwadronierte Schröck von einer weißen Möwe in Graz und Meeresrauschen, das sie sogar in Graz hören könne. Da sprach sie, als wollte sie sich um das Amt als Außenministerin bewerben, minutenlang über die Weltpolitik und die Flüchtlingskrise, attackierte Außenminister Sebastian Kurz usw.

Aber Schröcks Rede zeigte einmal mehr, dass der SP-Graz das Feuer fehlt, das klare Ziel. Es gab nicht einmal eine Ansage in Richtung Graz-Wahl 2017. Was will man da eigentlich erreichen? Nur dabei sein?

Ja, eh, Schröck fordert für Graz mehr Öffis, schönere Plätze, dass niemand in Armut leben muss, es viele Jobs gibt. Die KP von Elke Kahr (wohl der erklärte Feind im Kampf um Platz zwei oder drei in Graz) müsse ihre Pflicht erfüllen, erheben, wie viele Wohnungen leer stünden, um eine Leerstandsabgabe einzuführen. Schröck wolle die Kaufkraft in der Stadt halten und wettert gegen die Shopping City Seiersberg.

Aber das ist alles sehr allgemein und nebulös. Da ging beinahe unter, dass Schröck forderte, dass GU-Gemeinden ein Teil von Graz werden sollen.

Votum gegen den Trainer

Noch einmal kurz zum Parteitagsergebnis. Von den 235 eingeladenen stimmberechtigten Delegierten sind 176 zum Parteitag erschienen, ein Viertel hat geschwänzt. In einer Fußballmannschaft wäre das ein klares Votum gegen den Trainer…

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