Mit "Kaala"-Gerät

Erfinderin verwandelt rußige Luft in Druckertinte

Elektronik
06.11.2015 10:00
Eine Erfinderin aus Indien hat mit "Kaala" ein kleines Gerät entwickelt, das Druckertinte aus verschmutzter Luft gewinnt. Die Maschine saugt schlechte Luft an und filtert mit einer speziellen Methode den Ruß heraus. Er wird mit Alkohol und Öl vermengt und anschließend in eine Druckerpatrone gefüllt, wo er die konventionelle Tinte ersetzt. Das Video zeigt: Die Idee funktioniert.

In Österreich ist schlechte Luft höchstens in den Ballungsräumen hie und da ein Problem. In Ländern wie Indien, China oder Vietnam ist sie in den Städten aber omnipräsent, die Bevölkerung muss mit dem durch massive Luftverschmutzung ausgelösten Smog leben.

Indische Tüftlerin entwickelte Tintengewinnungsgerät
Die indische Erfinderin Anirudh Sharma, die mittlerweile an der US-Technikuni MIT forscht, hat sich die Frage gestellt, ob die Schadstoffe aus der Luft auch sinnvoll genutzt werden könnten - und "Kaala" entwickelt.

"Kaala" ist einem "Golem"-Bericht zufolge ein kleines Gerät, das mit einem Ventilator schlechte Luft ansaugt und den Ruß herausfiltert. Dazu wird die verschmutzte Luft über ein Metallgitter mit negativer Ladung geleitet, wodurch der Ruß ionisiert wird. Anschließend haftet er auf positiv geladenen Kondensatorplatten. Die Ablagerungen werden mit Alkohol und Öl vermischt, wodurch ein brauchbarer Ersatz für Druckertinte entsteht.

"Kaala" ist keine Lösung für das Smogproblem
Freilich: Um das Smogproblem asiatischer Megastädte in den Griff zu bekommen, bräuchte es wesentlich mehr als das kleine Tintengewinnungsgerät Sharmas. Rußvermeidung wäre hier wohl sinnvoller als Filterung zwecks Tintengewinnung. Hinzu kommt, dass die Rußtinte zwar durchaus benutzbar ist, aber keine so feinen Drucke ermöglicht wie normale Druckertinte. Außerdem müssen Druckerpatronen modifiziert werden, um mit der Rußtinte arbeiten zu können.

Trotzdem zeigt das Projekt, dass selbst aus vermeintlich unnützen Problemstoffen, die als Abfallprodukt entstehen, immer noch sinnvolle Dinge gemacht werden können - wenn man weiß, wie.

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