Flüchtlinge

1200 marschierten zur deutschen Grenze

Salzburg
25.10.2015 08:50
Genau so soll es nicht laufen: Wobei noch unklar ist, wer für die chaotischen Zustände die Verantwortung trägt. Die völlig überrumpelte Stadt sagt, es war das Innenministerium, die Polizei bestreitet das massiv. Fakt ist: Samstagvormittag setzten sich 1.200 Flüchtlinge vom Bahnhof in Bewegung und wurden von den Einsatzkräften über Lehen und Liefering zur Grenze geleitet.

Vielen dürfte die Wartezeit zu lange geworden sein, ein Szenario vor dem immer wieder gewarnt wurde. Die Polizei erklärte später, 50 bis 60 Flüchtlinge hätten sich auf eigene Faust auf den Weg gemacht, aus Angst es nicht mehr über die Grenze zu schaffen. Das habe die Massenbewegung ausgelöst. Ein Polizeihubschrauber kreiste über den Zug, die Szenen muteten unheimlich an. Der O-Busbetrieb war so gut wie lahm gelegt, gegen Mittag entspannte sich die Lage dann vorerst, als die 1.200 zu den 300 Flüchtlingen dazu stießen, die bereits bei der Abfertigung an der Grenze ausharrten. Es war aber dann dem Geschick der dortigen Einsatzleiter - unter anderem Norbert Altendorfer vom Katastrophenschutz des Landes, führenden Köpfen des Bundesheeres und Kripo-Chef Andreas Huber - zu verdanken, dass die ohnehin aufgeheizte Situation nicht eskalierte. Und die zum Glück warmen Temperaturen am Nachmittag, ließen die Wartenden nicht vollends verzweifeln oder die Eigeninitiative ergreifen.

Im "kurzen" Telefonat wurde mit den Deutschen vereinbart, dass anstelle von 30 nun 100 Menschen pro Stunde über die Grenze dürfen. Die meisten warteten geduldig, darunter viele verängstigte Kinder und Babys. Eine schwangere Frau wurde heraus geholt, ihr war schlecht geworden. Nur kurz kam Unruhe hinein, als sich einige vordrängen wollten. Bundesheer und die mittlerweile verstärkte Polizei konnten für Ordnung sorgen, Familien mit Kindern wurden schneller durchgelassen.

Kräfte der Stadt wurden abgezogen
Die seit Monaten täglich im Einsatz befindlichen Kräfte der Stadt wie Ordnungsamtchef Michael Haybäck und Magistratsdirektor Martin Floss waren unfreiwillig zu Zuschauern geworden: "Wir wurden einfach abgezogen. Es blieb seit Wochen so ruhig, weil wir alles mit dem Land gut organisierten. Dieser Schritt ist für uns nicht nachvollziehbar", meinte Haybäck.

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