Eine Sackgasse

Aus für den Wildkorridor in Niedernsill?

Tierecke
20.10.2015 09:33
Ein unbebauter Streifen, der die Wanderung von Wildtieren ermöglicht. Genau das wollte das Land mit einer Verordnung unter anderem in Niedernsill in Salzburg durchsetzen. Problem: Da das benachbarte Piesendorf nicht mitmacht, wäre der "Wildkorridor" in Niedernsill eine Sackgasse. Das könnte das ganze Konzept kippen.

Denn am Mittwoch wird im Landtagsausschuss über den Wildkorridor in Niedernsill verhandelt. Markus Steiner, FPS-Abgeordneter, wohnt dort und weist seit Monaten auf Unregelmäßigkeiten hin. "Die Verordnung des Landes hat einen schwerwiegenden Fehler. Am Mittwoch hat der Ausschuss die Chance, diese Rechtswidrigkeit zu beseitigen", fordert der Niedernsiller.

EU fordert Korridore für Wildtiere
Was steckt dahinter? Die EU hat Bund und Länder aufgefordert, solche grenzüberschreitenden Korridore auszuweisen, um die Wanderung des Wildes zu ermöglichen und einer Zersiedelung entgegen zu wirken. Prinzipiell keine schlechte Idee, aber die Vorgehensweise stieß auf Kritik. Von Anfang an witterte Steiner quasi eine Enteignung durch die Hintertür, da nicht ganz klar war, was man auf diesen ausgewiesenen Flächen machen darf und was nicht. "Die Verordnung sorgte für Wirbel und Verunsicherung in der Bevölkerung. Auch weil man mit den Grundstücksbesitzern kaum gesprochen hat."

Niedernsiller Route eine Sackgasse?
Jetzt könnte die "Wanderroute" für Hirsche, Rehe und so weiter in Niedernsill ohnehin fallen, denn: Weil Piesendorf nicht mitmacht, wäre dort eine Sackgasse, sprich ein nicht zusammen hängender Grünstreifen entstanden. "Das macht das Ganze absurd", so die FPS-Abgeordneten. Doch die Kritiker der Vorgehensweise - vor allem im Oberpinzgau - hoffen auf mehr als das "Aus" nur in diesem Fall.

Politiker kritisiert Umgang mit Landwirten
"Durch unsere Hinweise wurden die Bürgermeister erst hellhörig und begannen diese Korridore zu hinterfragen. Der Fall im Oberpinzgau könnte eventuell auch andere Verordnungen in Frage stellen", so Steiner. Denn er und seine politischen Mitstreiter kritisieren den Umgang mit den Landwirten, über die in vielen Fällen einfach drüber gefahren wurde. Am Mittwoch liegt der skurrile und langwierige Fall nun auf dem Tisch der Landtagsabgeordneten. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Grünkorridor in Niedernsill weg kommt. Und dann sehen wir weiter", wagt Markus Steiner eine Prognose.

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