Gut geschützt sein

Vor einer Fernreise den richtigen Impfschutz holen

Reisen & Urlaub
03.11.2015 09:24
Ein Blick in den Impfpass sollte vor jedem Urlaub Pflicht sein – auch wenn es nur nach Österreich geht. Schließlich kann einem sonst auch ein Zeckenbiss die Urlaubsfreude anständig vermiesen. Umso wichtiger sind Impfungen aber, wenn eine ferne Destination bereist werden soll. Denn dort lauern Krankheiten, die man sich wirklich nicht einfangen möchte.

Das Tropeninstitut ist professionelle Anlaufstelle für die empfohlenen Impfungen laut Impf-Programm. Erkundigen Sie sich gleich nach Reisebuchung, mindestens aber zwei Monate vor Abreise nach dem empfohlenen Impfschutz. Denn manche Impfungen müssen in mehreren Teil-Impfungen absolviert werden.

Hepatitis
Eine sehr wichtige Schutzimpfung ist jene gegen Hepatitis. Hepatitis ist eine Leberentzündung, die durch Viren verursacht wird. Hepatitis A wird zwar nicht zu einer chronischen Leberentzündung, der Krankheitsverlauf dauert trotzdem über Monate an und kann speziell bei älteren Erkrankten auch zum Tod führen. Hepatitis A findet sich vor allem in tropischen und subtropischen, aber auch in südeuropäischen und osteuropäischen Ländern. Wollen Sie sichergehen, dass Sie den Impfschutz benötigen, sollten Sie einen Bluttest machen lassen, um sich auf vorhandene Abwehrstoffe testen zu lassen. Denn haben Sie in Ihrer Kindheit die Krankheit einmal gehabt, ist eine Immunisierung gegeben.

Hepatitis B ist vom Krankheitsbild jenem der Hepatitis A sehr ähnlich, aber gefährlicher. Hier drohen chronische Leberinfektionen, die zu Leberzirrhosen und auch Leberkrebs werden können. Hepatitis B wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Hohe Gefährdung ist daher durch ungeschützten Geschlechtsverkehr gegeben. Eine Ansteckung ist aber auch durch mangelnde Hygiene in Spitälern oder bei Ärzten möglich. Besondere Gefährdung besteht daher in Afrika, Südamerika oder Asien. Die Schutzimpfung ist somit für Reisende in diese Länder dringend zu empfehlen - vor allem, wenn man sich einem erhöhten Verletzungsrisiko, wie etwa bei sportlicher Betätigung, aussetzt, was eine medizinische Behandlung notwendig machen kann.

Typhus
Auch Typhus (Keuchhusten) ist nicht zu unterschätzen: Es handelt sich hier um eine Allgemeininfektion, die von hohem Fieber (40°C) begleitet wird. Zusätzlich hat der Erkrankte Durchfall, Benommenheit, eine geschwollene Leber und Milz. Wenn Komplikationen wie Darmblutungen oder eine Beteiligung der Lunge auftreten, besteht Lebensgefahr. Die Bakterien werden durch Schmierinfektion übertragen bzw. durch Kotpartikel, die aufgrund mangelnder Hygiene in Nahrungsmittel oder Getränke gelangen.

Hohes Ansteckungsrisiko besteht in Nord- und Zentralafrika, in Asien, Süd- und Mittelamerika. Aber auch in Südeuropa kann es zu Ansteckungen kommen. Diese sind oft besonders kritisch, da die Bakterien antibiotikaresistent sind. Die Impfung kann in Kombination mit Hepatitis A erfolgen oder auch als Schluckimpfung durchgeführt werden.

Gelbfieber
Die Gelbfieberimpfung wird bei manchen Ländern in Afrika und Südamerika verlangt, die im sogenannten Gelbfiebergürtel liegen. Bei Einreise wird ein Impfzertifikat verlangt, das nicht älter als zehn Jahre sein darf und eine Impfung mindestens zehn Tage vor Einreise nachweisen muss. Das Gelbfieber wird von Stechmücken übertragen, es zeigt sich in hohem Fieber, Erbrechen, Blut im Urin und mündet schließlich in Delirium, Bewusstlosigkeit und Organversagen. Bei Beteiligung der Leber sterben bis zu 50% der Betroffenen.

Tollwut
Fahren Sie nach Indien, kann auch eine Tollwut-Impfung Sinn machen. Denn kommen Sie in Berührung mit infizierten Tieren, können Sie sich durch einen Biss mit der für Menschen tödlichen Krankheit anstecken.

Meningitis
Bei Reisen nach Afrika in den sogenannten Meningitisgürtel, der sich südlich der Sahara vom Sudan bis Gambia ausbreitet, sollten Sie sich vorab gegen Meningokokken impfen lassen. Eine Impfempfehlung gegen Erkrankungen, die von Meningokokken C ausgelöst werden, gibt es aber auch für England, die Niederlande, Griechenland und Spanien.

Japan-Enzephalitis
Für einige Regionen Asiens gibt es Schutzimpfungsempfehlungen hinsichtlich der Japan-Enzephalitis. Diese wird durch Mückenstiche vor allem in manchen Reisanbaugebieten übertragen. Als normaler Tourist kommt man jedoch selten damit in Berührung.

Malaria
Gegen Malaria gibt es keine Schutzimpfung. Sie können sich nur durch Mitnahme der richtigen Tabletten wappnen und diese im Krankheitsfall vorschriftsmäßig einnehmen bzw. sich wegen einer medikamentösen Prophylaxe bei Ihrem Hausarzt erkundigen.

Diphterie und Tetanus
Das laut Tropeninstitut empfohlene Impfprogramm umfasst darüber hinaus Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphterie. Beide müssen im zehnjährigen Intervall aufgefrischt werden und können als Kombinationsimpfung durchgeführt werden. Tetanuserreger sind nach wie vor weit verbreitet.

Die Erreger gelangen über kleinste Wunden in den Körper und bewirken sehr schmerzhafte Muskelkrämpfe, die bei Betroffenheit der Atemmuskulatur bis zu Erstickungsanfällen führen können. Die Sterblichkeit ungeimpfter Tetanus-Erkrankter liegt nach wie vor bei 30 Prozent. Eine Ansteckung kann auch in Destinationen im europäischen oder nordamerikanischen Raum passieren - eine Auffrischung des Impfschutzes ist daher sehr sinnvoll.

Kinderlähmung
Auch Schutzimpfungen gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis, "Polio") werden dringend empfohlen. Diese sind vor allem bei Reisen nach Asien und Afrika sehr wichtig, da in diesen Regionen immer wieder Ausbrüche der Krankheit vorkommen. Auch hier sollte einmal in zehn Jahren aufgefrischt werden.

Grippeimpfung
Für Risikopatienten ist auch die Influenza-Schutzimpfung in Kombination mit einer Impfung gegen Lungenentzündung bzw. Pneumokokken zu überlegen. Letztere können bedrohliche Lungenentzündungen und Blutvergiftungen verursachen und sollten alle sechs Jahre zur Auffrischung geimpft werden. Die gefährdeten Gruppen sind Personen ab 60 Jahren und chronisch Kranke.

Wann impfen?
Der optimale Zeitpunkt für die Durchführung der Impfungen ist vier bis sechs Wochen vor Beginn der Reise. Aber es gibt auch Last-Minute-Prophylaxe-Maßnahmen, die noch wenige Tage vor der Abreise wichtigen Schutz bieten, wie etwa die Impfung gegen Hepatitis A.

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