Es ist ein Kommen und Gehen am Salzburger Hauptbahnhof: Kurz nachdem ein Sonderzug am Samstag 400 Flüchtlinge nach Deutschland brachte, kamen auch schon wieder 600 Menschen in der Mozartstadt an. "Wir haben die Kapazitätsgrenze erreicht", gesteht Einsatzleiter Dr. Michael Haybäck. Seit knapp fünf Wochen ist er so gut wie im Dauereinsatz und koordiniert die Unterbringung und den Weitertransport der Flüchtlinge. "In der Tiefgarage haben wir wieder 800 Leute, in der alten Autobahnmeisterei 1000 und an der Grenze 200. Jetzt ist kein einziges Bett mehr frei", sagt Haybäck.
Thema Hygiene wird groß geschrieben
Und schenkt man den Vorhersagen Glauben, dann sind noch 700.000 Menschen auf dem Weg nach Deutschland. Der Großteil davon will in Salzburg über die Grenze gelangen. 60.000 Menschen sind in den vergangenen Wochen vorerst in Salzburg gestrandet, ehe sie nach Deutschland gebracht wurden. Mittlerweile gab es auch Krankheitsfälle, zwei Kinder hatten sich mit Noroviren angesteckt. Das Thema Hygiene ist in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen. Die Flüchtlinge haben die aufgestellten Toiletten-Boxen anfangs nicht benützt, mittlerweile verteilt man aber Flugzettel mit Infos dazu.
Damit sich trotzdem keine Krankheiten verbreiten wird die Bahnhofs-Tiefgarage regelmäßig komplett gesäubert und desinfiziert. Das nächste Mal am Dienstag. Auch am Grenzübergang bei der Saalachbrücke herrschen nicht gerade Top-Zustände. Dort versuchen freiwillige Helfer die Menschen auf die Toiletten aufmerksam zu machen. Und den Müll räumen die Mitarbeiter der städtischen Betriebe weg. Um die Flüchtlinge nicht zu erschrecken, wurden am Samstag auch noch Infozettel zum alljährlichen Sirenenalarm verteilt.
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