Neues Studioalbum

Rea Garvey rüttelt mit neuem Album “Prisma” wach

Musik
29.09.2015 14:30
In der Physik ist ein Prisma ein Gegenstand, der Licht bricht. Auf der einen Seite hereingeschickt, kommt es auf der anderen aufgefächert als Spektrum wieder heraus, bunte Regenbogenfarben erscheinen. Diesem Prinzip folgt Rea Garvey mit seinem Album "Prisma": Die neuen Songs klingen nicht etwa einheitlich und gemäß einem bestimmten Schema durchgestylt, sie klingen teils sehr unterschiedlich.
(Bild: kmm)

Der 42-Jährige präsentiert verschiedene Stile und Schattierungen der Musik. Hier klingt es folkig und hausgemacht, dort kraftvoll und eindringlich, an anderer Stelle geht es leiser und bedächtig zu. "Fisher Song" beispielsweise hört sich an, als wenn Garvey im Irish Pub vor kleinem Publikum spielt. Bei "I'm All About You" singt der Ire sanft. Für den Hörer kann sich das anfühlen, als wenn ihn Garvey gerade in den Arm nimmt. Ganz anders wiederum - energiegeladen und melodisch - klingt die erste Single-Auskopplung "Armour", die Stimme ist klar und präsent, hier fühlt es sich an, als wenn Garvey einen persönlich an den Schultern packt und schüttelt. Das ist Absicht.

Klare Botschaft
Denn mit "Prisma" will Rea Garvey wachrütteln, er hat konkrete Botschaften für seine Hörer, er appelliert an sie. War er bisher vor allem mit emotionalen Songs erfolgreich, so fordert er mit der am Freitag erscheinenden Platte seine Fans nun auf, hinzusehen und aufzustehen. Kurz und knapp lautet seine Botschaft: "Get Loud".

Er habe sich zu diesem Album sehr viele Gedanken gemacht, sagte der Sänger im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Er sei in jüngster Zeit konfrontiert mit Dingen, die er nicht gut finde, die ihn unglücklich machen. "Meine Naivität verletzt mich oft", so Garvey mit Blick auf die sozialen Medien, "ich lese Dinge und bin am Boden zerstört, weil ich sie nicht wahrhaben will. Nachrichten und Informationen machen mich manchmal kaputt."

Sich wehren und laut werden
Er habe das Gefühl, dass durch die sozialen Medien viel manipuliert werde, eine alte Art von Propaganda komme da zum Tragen. "Der Untertitel ist, dass das Leben super ist", man müsse es genießen, erklärt Garvey seine Philosophie. Bei allen Vorteilen sozialer Medien, müsse man sich auch gegen die negativen Einflüsse abgrenzen, laut werden gegen Hass, Rassismus und Cybermobbing. Deutlich wird das zum Beispiel beim Song "Armour" - zu deutsch "Rüstung". "Eigentlich habe ich immer gedacht, ich brauche keine Rüstung", so der Musiker, doch er sei eines Besseren belehrt worden.

Rea Garvey, der für sein jahrelanges soziales Engagement schon beim Musikpreis Echo geehrt wurde, freut sich, dass Kollegen und Freunde seine Sicht teilen. "Ich finde schön, dass man nicht alleine ist", sagt Garvey mit Blick auf Joko und Klaas oder auf Til Schweiger. Das Moderatorenduo und der Schauspieler hatten sich jüngst mit deutlichen Worten gegen Fremdenhass gestellt.

Gegensätze verbinden
"Til ist ein Kämpfer", sagt Garvey über Schweiger, mit dem er befreundet ist, "der ist hundertprozentig und er wird sein Ziel erreichen. Egal, ob ihm jemand hilft oder nicht." Er selbst sei nicht immer Schweigers Meinung, habe ihm bei seinem Engagement für Flüchtlinge und gegen Fremdenhass aber Hilfe angeboten, "denn ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann, wenn ich ihn mal brauche".

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