Nach Singapur-Sieg

Sebastian Vettel feierte bis in die Morgenstunden

Sport
21.09.2015 12:32
Sebastian Vettel genoss seine Nacht von Singapur mit dem Ferrari-Team bis in die frühen Morgenstunden an der Strecke. Sein deutscher Landsmann Nico Rosberg suchte indes eiligst Trost am Telefon bei seiner Familie. Eines interessiert nämlich beide nicht: Platz zwei im Titelkampf hinter dem erstmals ausgeschiedenen WM-Spitzenreiter und -Titelverteidiger Lewis Hamilton.

"Es gibt noch eine Menge Punkte zu holen, und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um vorne zu bleiben", stellte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene klar. Seit Vettel das Traditionsteam im Stil von Michael Schumacher mitreißt, ist rot wieder in und eine ernstzunehmende Gefahr für Mercedes. Ob ihn Vettel womöglich vom zweiten Rang bald verdrängt, interessiert Rosberg allerdings gar nicht. "Ich gucke nach vorne, ich will gewinnen. Ob ich Zweiter oder Dritter bin, ist mir wurscht. Ich möchte auf die Eins", betonte der Mercedes-Pilot.

Auf 49 Punkte ist Vettel dank seines dritten Saisonsiegs an Hamilton herangekommen, nur noch acht Zähler trennen den viermaligen Weltmeister von Rosberg. Sechs Rennen stehen noch aus. Bereits am Sonntag geht es in Suzuka weiter, Vettel reiste noch am Montag nach Japan.

Auf dem legendären Kurs in Form einer Acht gewann der 28-Jährige bereits viermal (2009, 2010, 2012 und 2013). Gelingt es ihm erneut, überbietet er bereits Schumachers Bilanz von drei Siegen in dessen erstem Ferrari-Jahr 1996. Jeder Vergleich mit dem Rekordweltmeister sei aber lächerlich, betonte Vettel in Singapur. "Wenn du 23 Kurven in Singapur hast, sehe ich mich in Kurve eins, Michael in Kurve 23."

Insgesamt zehn seiner mittlerweile 42 Siege feierte Vettel auf den nun folgenden Rennstrecken. Hamilton kommt auf sechs Erfolge, Rosberg hat mit einem Sieg aus den Rennen in Suzuka, Sotschi, Austin, Sao Paulo und Abu Dhabi die schlechteste Bilanz für die entscheidende Phase des WM-Kampfes. Der Kurs in Mexiko im drittletzten Saisonrennen wird für alle Neuland sein.

Misslungenes Wochenende für Mercedes
Doch zunächst einmal kommt Japan und für Mercedes die Aufarbeitung eines durch und durch missratenen Singapur-Wochenendes. "Wir werden hart daran arbeiten, um herauszufinden, woran es gelegen ist", betonte Hamilton, der wegen Problemen seinen Boliden vorzeitig abgestellt hatte, um wenigstens den Motor für die nächsten Rennen zu schonen. "Noch liegt ein langer Weg vor uns."

Zweifel ließ Hamilton nicht aufkommen - zwei Stunden nach dem Rennen war er längst wieder mit einem Lächeln im Motorhome zu sehen. Er sei auch in Singapur schnell gewesen. Und er werde "sicherstellen, dass ich so auch in Suzuka zurückschlagen" kann. Schließlich verkürzte auch sein Teamrivale Rosberg den Rückstand um zwölf Punkte auf 41 Zähler. Mit einem einzigen Rennen gewann der WM-Kampf damit wieder deutlich an Spannung.

Es kann, und damit rechnen auch die Konkurrenten, aber nur ein Schwächemoment der Silberpfeile gewesen sein auf dem speziellen Kurs in Singapur. "Ich gehe davon aus, dass sie in Suzuka wieder zurück (auf dem Podium) sein werden", meinte der Singapur-Zweite Daniel Ricciardo von Red Bull.

Jedenfalls analysieren die Mercedes-Ingenieure im Basislager im englischen Brackley in diesen Tagen mit Akribie und Hochdruck die gesammelten Daten von Singapur. "Wir haben ein paar Theorien, aber es dauert noch", sagte Rosberg am Ende eines "heftigen" Wochenendes.

Auch bei Mercedes gehen sie letztlich davon aus, dass es ein spezifisches Problem der Strecke war. Auch Vettel rechnet mit der Rückkehr des Mercedes-Duos, das mit zehn Siegen (7 x Hamilton, 3 x Rosberg) und zwölf Pole Positions (11 x Hamilton, 1 x Rosberg) in den 13 bisherigen Saisonrennen tonangebend war. "Wenn nicht, haben wir ehrlich gesagt, auch nichts dagegen", meinte Vettel schon leicht beschwipst und verabschiedete sich bestens gelaunt zur Teamparty.

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(Bild: KMM)



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