"Meine Mama wurde 1984 von einem verheirateten Mann schwanger. Damals war sie bereits alleinerziehende Mutter eines kleinen Buben. Sie wollte ihrem Zweitgeborenen ein besseres Leben ermöglichen und gab ihn deshalb schweren Herzens zur Adoption frei", erzählt die 25-jährige Antonia-Sophie Probst-Doppler. Sie erfuhr von der Existenz ihres Halbbruders, als sie etwa acht Jahre alt war. "Meine Mutter wollte unbedingt, dass mein Halbbruder ein tolles Leben hat. Sie hat ihn deshalb auch nie gesucht, weil sie ihm sein Familienglück nicht verderben wollte. Aber es ist ihr immer sehr schwer gefallen", erzählt die Wienerin gegenüber krone.at.
Anfang Juni dieses Jahres ereilte die Familie dann ein schwerer Schicksalsschlag: "Meine Mutter verstarb nach neun Monaten an Lungenkrebs." Beim Notar erzählte Probst-Doppler dann von der Existenz ihres Halbbruders. Dieser ist erbberechtigt und muss nun dringend gefunden werden. "Es geht mir überhaupt nicht um Geld. Aber ich darf die Wohnung meiner Mutter nicht kündigen, solange ich meinen Halbbruder nicht gefunden habe. Ich kann mir aber die Miete für die Wohnung nicht weiter leisten..."
"Ich muss ihn finden"
Falls der Sohn nicht ausfindig gemacht werden kann, wird ein Kurator den Fall übernehmen. "Der wird all die Sachen meiner Mama dann via Entrümpelungsfirma verscherbeln und uns damit jede Möglichkeit nehmen, private Andenken an sie zu behalten. Meine Mutter war nicht reich, es geht hier auch gar nicht um materiellen Wert, aber für mich haben die Dinge eine große Bedeutung", sagt die 25-Jährige verzweifelt.
Probst-Doppler läuft daher bei der Suche nach ihrem Halbbruder die Zeit davon. Viel weiß die junge Frau nicht über den heute 30-Jährigen. Nur, dass er am 20. November 1984 in der Frauenklinik in Salzburg geboren wurde und vermutlich Christoph oder Christopher heißt. "Abgesehen davon, dass ich meinen Bruder wirklich gerne kennenlernen möchte, habe ich schreckliche Angst davor, dass ich die Andenken an meine Mutter einfach verliere. Ich muss ihn finden."
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