Neue Nachbarn

17.700 Flüchtlinge auf ganz Wien verteilt

Wien
16.09.2015 10:41
Rund 7.000 Schutzsuchende wurden in der Nacht zum Mittwoch in Notunterkünften in Wien untergebracht. 10.700 Flüchtlinge leben bereits in der Grundversorgung der Stadt. Die neuen Nachbarn werden quer durch die Stadt verteilt – in Arbeiterbezirken wie Favoriten genauso wie in den "Nobelbezirken" Hietzing und Döbling.

Am Boden im Pfarrsaal liegen zusammengerollte Isomatten und Decken. 51 Flüchtlinge haben in der Pfarre St. Rochus die Nacht zum Dienstag verbracht. "Tagsüber sind die meisten am Westbahnhof. Sie hoffen auf eine Weiterfahrt", erklärt Helferin Maria Fuhrmann.

Am Westbahnhof herrscht reges Treiben. Eine lange Warteschlange zieht sich durch die Eingangshalle. Die Flüchtlinge wollen Zugtickets nach Deutschland kaufen. In der benachbarten Wipark-Garage haben die Kinderfreunde ein Tageszentrum für Familien eingerichtet.

Im 2. Bezirk wurde das Dusika-Stadion kurzerhand zum Notquartier umfunktioniert. "Wir können die Kapazität auf 1500 bis 2000 Plätze aufstocken", erklärt Flüchtlingskoordinator Peter Hacker. Wienweit werden noch tausend Plätze in der Nacht auf Mittwoch geschaffen.

Die Verteilung der Flüchtlinge erfolgt auf alle Bezirke. "Das ist der politische Wille der Stadt", so Hacker. 1500 Flüchtlinge werden von Pfarren untergebracht. Mit Anrainern gab es bisher angeblich keine Probleme.

Wien-Wahl: Wem das Asylthema hilft, wem es schadet
Das Thema Flüchtlinge ist wahlentscheidend, da sind sich die Experten sicher. "Jede Partei hat ihre Themen, bei der FPÖ sind das eben ,Ausländer‘", erklärt Politologe Peter Filzmaier. Politikberater Thomas Hofer: "Zu den Verlierern gehören aber vor allem die Kleinparteien."

Hofer ist sich sicher, dass das aktuelle Thema eben vor allem der FPÖ hilft, aber "mit Abstrichen" sogar der SPÖ, die sich laut Filzmaier in der Frage als "Anti-FPÖ positioniert." Die rote Solidarität mit den Flüchtlingen, die vor den "IS-Mörderbanden" (© Bürgermeister Michael Häupl) flüchten, bringt mitunter die ein oder andere Stimme. Definitiv zu den Verlierern gehören die Kleinparteien: Sie können derzeit nur zusehen, wie sich die zwei großen Player zum Thema streiten "und werden zwischen ihnen zermahlen", so Hofer. Eines bringt die Causa: Die Wahlbeteiligung steigt, womöglich sogar auf 70 Prozent.

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