Hardware-Vergleich

Apple vs. Microsoft: iPad und Surface Pro im Duell

Elektronik
11.09.2015 13:55
Seit Jahren spekulieren Apple-Jünger über ein größeres iPad für Profi-Nutzer, jetzt kommt es wirklich: Apple hat bei seinem iPhone-Event am Mittwoch das iPad Pro mit 12,9-Zoll-Display, Eingabestift und Tastatur-Cover enthüllt. Prompt wurde das neue Apple-Gerät mit Microsofts bereits seit gut einem Jahr erhältlichen Surface Pro 3 verglichen, das ebenfalls mit Tastatur-Cover und Stift zu haben ist. Wir wagen den Direktvergleich.

ARM-Chip gegen vollwertigen x86-Prozessor. Windows 10 gegen iOS. Die Philosophien, die Apple und Microsoft mit ihren Profi-Tablets verfolgen, sind durchaus unterschiedlich. Das neue iPad Pro ist eine größere Version des beliebten iOS-Tablets, besonders dünn und lüfterlos, kann durch seinen ARM-Chip aber nur iPad-Apps ausführen, keine Desktop-Programme.

Das Surface Pro 3 von Microsoft geht die Sache anders an. Es ist ein vollwertiger PC mit potenter Core-i-Prozessortechnik von Intel, großer SSD und der Möglichkeit, jedes beliebige Windows-Programm auszuführen. Dafür ist es etwas schwerer und weniger ausdauernd als die Apple-Konkurrenz.

Was genau auf technischer Ebene in den Geräten steckt, zeigt die Tabelle. Anmerkung: Für das iPad Pro gibt es bislang nur die Dollar-Preise, die Euro-Preise dürften sich aber auf vergleichbarem Niveau bewegen. Einige Details wie den Prozessortakt hat Apple noch nicht bekannt gegeben.

iPad Pro

Surface Pro 3

CPU

Apple A9X (ARM); Takt unbekannt

Core i3 – i7 (x86); 1,5 – 3,3 GHz

RAM

4 GB

4 – 8 GB

Diagonale

12,9 Zoll

12 Zoll

Auflösung

2732 x 2048 Pixel

2160 x 1440 Pixel

Speicher

32 / 128 GB

64 / 128 / 256 / 512 GB

Kameras

8 Megapixel / 1,2 Megapixel

5 Megapixel (vorne und hinten)

Funk

AC-WLAN, Bluetooth 4.0, LTE optional

AC-WLAN, Bluetooth 4.0

Anschlüsse

Lightning (proprietär, USB-Adapter liegt bei), 3,5-mm-Klinke, Magnetanschluss für Cover

microSDXC-Slot, USB 3.0, Mini-Displayport, 3,5-mm-Klinke, proprietärer Ladeport, Magnetanschluss für Cover

Laufzeit lt. Hersteller

10 Stunden

9 Stunden

Abmessungen

305 x 220 x 6,9 mm; 713 Gramm

292 x 201 x 9,1 mm; 800 Gramm

Zubehör

Tastatur-Cover: 170 Dollar
Stift: 100 Dollar

Docking-Station: 180 Euro
Tastatur-Cover: 140 Euro
Stift: liegt bei

Software

iOS 9

Windows 10

Gehäuse

Aluminium

Magnesium

Preis

800 – 1080 Dollar

850 – 2.000 Euro

Wie die Tabelle zeigt, gibt es einige interessante Gemeinsamkeiten zwischen iPad Pro und Surface Pro. Beide haben ähnliche Abmessungen, und auch beim Gewicht liegen keine Welten zwischen dem Apple- und dem Microsoft-Tablet. Das iPad ist etwas größer, dünner und leichter. Das Surface ist etwas kleiner, dicker und schwerer, der Unterschied hält sich mit 90 Gramm aber in Grenzen.

Apple-Display feiner, Surface vielseitiger
Das feinere Display hat offensichtlich das Apple-Gerät, mehr Power wiederum das Windows-Tablet, vor allem in den teureren Varianten mit acht Gigabyte RAM und Core-i5- oder i7-Chip. Beim Zubehör hat das Surface ebenfalls die Nase vorn. Zum einen gibt es mehr Möglichkeiten – etwa eine Docking-Station mit vielen Anschlüssen – und zum anderen liegt der Eingabestift, den sich Apple teuer bezahlen lässt, bereits bei.

Wie schon beim Hardware-Check der neuen iPhones gilt auch hier: Die Geräte allein auf Basis der technischen Daten zu vergleichen, greift zu kurz. Dass das Riesen-iPad mit seinem ARM-Chip wohl lüfterlos arbeitet, während im Surface Pro 3 schon hie und da ein Lüfter anspringt, geht aus der Tabelle nicht hervor. Die massiven Unterschiede in der Software – das auf angepasste Apps angewiesene iOS auf der einen, ein vollwertiges Windows 10 auf der anderen Seite – ebenfalls nicht.

Surface deutlich anschlussfreudiger
Der Vergleich bietet sich am ehesten bei Dingen wie der Anschlussausstattung an. Hier liegt das Surface klar vorn. Ein normal großer USB-3.0-Anschluss verbindet allerlei Peripherie mit dem Gerät, mit microSD-Karten lässt sich der Speicher kostengünstig erweitern, über den Mini-Displayport finden externe Monitore und Beamer Anschluss. Die Tastatur-Hülle haftet wie beim iPad magnetisch.

Das iPad Pro hat das alles nicht: Hier gibt es nur den proprietären Lightning-Anschluss, den Apple auch in kleineren iPads verbaut, sowie den Magnetanschluss für die Tastatur-Hülle. Wer Peripherie anschließen will, braucht dafür Adapter – und muss damit rechnen, dass nicht alles reibungslos mit dem iOS-Betriebssystem zusammenarbeitet.

iPad oder Surface: Eine Geschmackssache
Letztlich dürften beide Geräte ihre Abnehmer finden. Das iPad Pro mit seinem feinen Display könnte insbesondere bei Fotobegeisterten und kreativen Geistern Abnehmer finden, wenngleich es für die Arbeit unterwegs für manche Nutzer wohl etwas anschlussfreudiger sein dürfte und auf eigens angepasste Apps angewiesen ist.

Microsofts Surface Pro 3 ist dank x86-Chip klar das vielseitigere Arbeitsgerät, führt anstandslos jedes Windows-Programm aus und spielt preislich – etwa in der Core-i5-Variante mit 128-GB-SSD – inklusive Zubehör auf einem ähnlichen Niveau wie ein 128-GB-iPad Pro. Dafür hat es einen hörbaren Lüfter und hält wohl nicht so lang durch.

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