Rektor im Interview

Montanuni: Hoffnungsland Iran

Steiermark
10.09.2015 21:55
Der Atom-Deal macht es möglich: Nach Jahren der Wirtschaftssanktionen öffnet sich der rohstoffreiche Iran wieder für den Westen. Viele Unternehmen wittern nun das große Geschäft. Doch auch die Wissenschaft möchte die Beziehungen intensivieren. Der Rektor der Montanuniversität Leoben, Wilfried Eichlseder, begleitete Bundespräsident Heinz Fischer in dieser Woche bei der großen Delegationsreise.

"Krone": Herr Eichlseder, warum haben Sie an der Delegationsreise teilgenommen?
Wilfried Eichlseder: Der Iran ist ein rohstoffreiches Land mit einigen Bergakademien und Erdöluniversitäten. Die Montanuniversität hat seit langem gute Beziehungen dorthin. Als ich vor 40 Jahren in Leoben studiert habe, gab es bereits iranische Studentengruppen. Aktuell stellen sie mit gut 60 Personen die zweitgrößte Gruppe an ausländischen Studierenden nach den Deutschen.

"Krone": Haben die Kontakte in den vergangenen Jahren aufgrund der Wirtschaftssanktionen des Westens gelitten?
Eichlseder: Auf dem wissenschaftlichen Gebiet haben wir weiterhin gut zusammengearbeitet und auch gemeinsam publiziert. Es ging dabei aber stets um Grundlagenforschung. Eine Produktgestaltung war aufgrund der Sanktionen nicht möglich.

"Krone": Wie haben Sie den Iran während der Reise erlebt? Gibt es Aufbruchstimmung?
Eichlseder: Ja, gerade im wissenschaftlichen Bereich ist man sehr offen. Ich habe auch einige ehemalige Studierende der Montanuniversität getroffen, die nun in leitenden Positionen in wichtigen Unternehmen tätig sind, etwa bei der größten iranischen Automobilfirma. Hier können wir in Zukunft unsere Kontakte gut nutzen.

"Krone": Wie soll die Zusammenarbeit Ihrer Universität mit dem Iran nach Aufhebung der Sanktionen weitergehen?
Eichlseder: Wir möchten den Austausch der Studierenden weiter ausbauen. Zudem gibt es Gespräche, dass der Iran Teil unserer "Joint Degree Programs" wird. Dabei studieren die Teilnehmer an verschiedenen Universitäten rund um die Welt.

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