Kampf gegen IS

Frankreich schickt Luftwaffe nach Syrien

Ausland
07.09.2015 19:13
Der Syrien-Konflikt weitet sich mit dem militärischen Eingreifen Frankreichs immer stärker aus. Die französische Armee werde ab Dienstag Aufklärungsflüge über dem Bürgerkriegsland starten, kündigte Präsident Francois Hollande an. Diese könnten die Grundlage für spätere Luftangriffe auf Stellungen der IS-Extremistenmiliz bilden.

Großbritannien erwägt ebenfalls, sich an dem von den USA geführten Militäreinsatz zu beteiligen. Zugleich wächst im Westen die Sorge vor einer militärischen Intervention Russlands in Syrien. Die deutsche Bundesregierung warnte mit Blick darauf vor einer weiteren Eskalation des Konflikts, der sich militärisch nicht lösen lasse.

"Wir haben Beweise dafür, dass von Syrien aus Angriffe auf mehrere Länder, darunter auch Frankreich, geplant wurden", begründete Hollande den Militäreinsatz. Die Entsendung von Bodentruppen schloss der Präsident aus. Das britische Parlament soll Medienberichten zufolge Anfang Oktober über Luftangriffe auf den IS abstimmen. Mehrere Millionen Syrer suchen im Ausland Zuflucht vor dem Bürgerkrieg, in dem bisher schätzungsweise 250.000 Menschen getötet worden sind.

Russland einer der letzten Verbündeten Assads
Griechenland prüft auf Bitten der USA eine Sperrung seines Luftraumes für russische Hilfsflüge nach Syrien. Hintergrund sind Vorbereitungen für einen russischen Militäreinsatz in dem Bürgerkriegsland, die die USA nach Angaben aus Regierungskreisen entdeckt haben. So seien Wohncontainer für Hunderte Menschen an einem syrischen Flugplatz aufgestellt worden. Dies könne darauf hinweisen, dass Russland die Verlegung von schwerem Militärmaterial dorthin vorbereite. Russland ist einer der letzten Verbündeten von Präsident Bashar al-Assad, dessen Truppen immer mehr Gelände an Rebellen wie den IS verlieren.

Russland selbst verteidigte seine Rüstungslieferungen nach Syrien. Die Führung in Moskau habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie Syrien Militärmaterial für den Kampf gegen den Terrorismus liefere, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti eine Sprecherin des Außenministeriums. Minister Sergej Lawrow habe seinem US-Kollegen John Kerry in einem Telefonat auch mitgeteilt, dass es voreilig sei, von einer Beteiligung Russlands an den militärischen Operationen in Syrien zu sprechen.

Fliegerhorste im Norden Syriens von Russen inspiziert
Die libanesische Zeitung "As-Safir" berichtete unter Berufung auf syrische Informanten, russische Militärexperten hätten in den vergangenen Wochen Fliegerhorste in Syrien inspiziert und an der Erweiterung von Startbahnen vor allem im Norden des Landes gearbeitet. Die Rolle der russischen Truppen habe sich damit aber nicht grundlegend verändert. Die Soldaten seien weiter als Experten, Berater und Ausbilder dort. Bisher habe die Führung in Moskau auch nicht der Lieferung von Kampfhubschraubern an das syrische Militär zugestimmt.

IS-Kämpfer eroberten indes nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte das letzte größere Ölfeld, das noch im Machtbereich der Regierung lag. In Jassal nordwestlich der antiken Ruinenstadt Palmyra werde kein Öl mehr gefördert, erklärte die Organisation. Palmyra ist seit Mai in den Händen des IS, der dort mehrere Tempel gesprengt hat.

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