Anderson zu stark

Dominic Thiem bei US Open ausgeschieden

Sport
06.09.2015 07:29
Die dritte Hürde bei den US Open war im wahrsten Sinne des Wortes eine zu große für Dominic Thiem. Der 22-jährige Niederösterreicher unterlag am Samstag im Kampf um das Achtelfinale in Flushing Meadows dem 2,03 m großen Weltranglisten-14. Kevin Anderson (RSA) trotz starker Leistung nach 2:29 Stunden mit 3:6, 6:7 (3), 6:7 (3). Anderson trifft nun auf Andy Murray (GBR-3) oder Thomaz Belluci (BRA-30).

Thiem ist es damit nicht gelungen, zum zweiten Mal in seiner noch jungen Karriere in die Runde der letzten 16 bei einem Major einzuziehen. Dieses Kunststück war ihm vor einem Jahr an gleicher Stelle gelungen. Trotz der starken Leistung Andersons wäre zumindest ein Satzgewinn drinnen gewesen für Thiem, der im zweiten Durchgang zwei Bälle zum Satzgleichstand hatte.

"Es ist schon bitter, aber wenn man es nüchtern betrachtet, dann war er bis auf ein paar Chancen, die ich gehabt habe, eigentlich generell der bessere Spieler", meinte Thiem am späten Samstagabend in den Katakomben des Arthur-Ashe-Stadiums. "Ich finde, es war kein schlechtes Match, aber die Luft da oben ist extrem dünn und dann habe ich halt im zweiten und dritten Satz ein paar Chancen ausgelassen. Vor allem ein oder zwei Breakchancen, die unbedingt sitzen müssen."

Zu hektisch geworden
Der Lichtenwörther hätte es durchaus in der Hand gehabt, den starken Aufschläger Anderson länger zu ärgern als nur drei Sätze. Bei 5:4 bzw. 6:5 im zweiten Durchgang hatte er je einen Satzball. Schon zuvor hatte er bei 2:1 drei Breakbälle nicht nützen können. "Dadurch, dass man so wenige Chancen kriegt, neigt man dazu, dass man zu hektisch wird", erinnerte sich Thiem.

Der Südafrikaner, der immer noch auf sein erstes Major-Viertelfinale wartet, begann stark und nahm Thiem im ersten Satz den Aufschlag zum 4:2 ab. Auch wenn Thiem zwischenzeitlich ein Aufschlag mit 140 Meilen pro Stunde (225,3 km/h) gelang und er damit unter dem Jubel des Publikums zum aktuell drittschnellsten Aufschläger des Turniers hinter Milos Raonic (147) und John Isner (141) aufstieg: Der erste Satz war mit diesem Break entschieden.

Anderson, der insgesamt 17 Asse schlug und 52 direkte Punkte mit dem Service holte, war allerdings auch von der Grundlinie stark. Thiem steigerte sich mit dem Gegner deutlich und ließ die Zuschauer auf dem mit 2.800 Zuschauern vollen Court 17 immer wieder erstaunt aufraunen.

Tiebreak-Krimi
In der Folge ließ Thiem kein Break mehr zu, Anderson aber auch nicht. So mussten in den beiden folgenden Sätzen jeweils die Tiebreaks entscheiden. "Die Tiebreaks hat er sehr gut gespielt. Er hat generell sehr gut serviert, ich habe nicht so schlecht retourniert", erklärte Thiem.

Besonders ärgerlich war für Thiem der zweite Satz: Da vergab er zunächst bei 2:1 drei Breakbälle und bei 5:4 und 6:5 jeweils einen - gleichbedeutend mit je einem Satzball zum Satzgleichstand. Bei manchen dieser Möglichkeiten war er aber aufgrund eines mächtigen Aufschlags des Gegners aber einfach chancenlos.

Das Resümee seines Überseetrips, der nach zwei Erstrunden-Niederlagen nun in New York die dritte Runde gebracht hat: "Montreal und Cincinnati waren noch die Nachwirkungen vom Sommer. Ich habe hier die Pflicht erfüllt und in der dritten Runde wartet immer ein Gesetzter. Anderson war sehr stark." Der Auftritt im New Yorker Stadtteil Queens war aber "sicherlich der beste Grand Slam dieses Jahres".

Wie gefährlich dieser Anderson ist, zeigt auch der Blick auf das diesjährige Achtelfinale in Wimbledon. Da hatte der Südafrikaner gegen den späteren Champion und Weltranglisten-Leader Novak Djokovic schon mit 2:0-Sätzen geführt, ehe der Serbe das Match noch drehte. "Ich bin sehr froh, dass ich durch bin. Dominic ist so ein talentierter Spieler", erklärte Anderson noch auf dem Platz.

Für Thiem, der ja im Doppel schon ausgeschieden ist, geht es nun schon so bald wie möglich zurück nach Wien, wo er sich ein wenig ausruhen wird. Dann beginnt die Hallen-Saison für ihn in St. Petersburg.

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(Bild: KMM)



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